Wilfried Hanfstein, Vorsitzender der Bezirkssynode, Alois Schanz, Erwin Burkhardt und Dekan Werner Trick (von links) schauen Ingrid Deuschle am Wahlsonntag bei der Arbeit zu. Foto: Rebhuhn

Gemeindeglieder haben gewählt: Wörner, Burkhardt und Trick sind drin. Wahlbeteiligung liegt bei 26,38 Prozent.

Kreis Freudenstadt - Die Gemeindeglieder der evangelischen Kirche im Kreis Freudenstadt haben gewählt. Erwin Burkhardt aus Wittendorf und Rolf Wörner aus Dietersweiler sowie Dekan Werner Trick sind für den Wahlbezirk Freudenstadt/Sulz in die Landessynode der evangelischen Kirche Württemberg gewählt worden.

Die drei Männer werden für die kommenden sechs Jahre den Kirchenbezirk im Kirchenparlament vertreten. Auf Dekan Werner Trick aus Freudenstadt (Lebendige Gemeinde) entfielen 10.572 Stimmen. Er war bereits von 2007 bis 2013 für den Wahlkreis Calw/Nagold/Neuenbürg Mitglied der Landessynode. Ein alter Hase also – "Ich kandidiere für die Synode, weil ich bereit bin, meine lange Erfahrung als Dekan und Landessynodaler in die Synode und in unsere Kirche einzubringen", sagte er im Vorfeld der Wahl. Rolf Wörner (offene Kirche) brachte es auf 9774 Stimmen im Wahlkreis. Der Bauingenieur aus Dietersweiler ist Prädikant und engagiert sich unter anderem in der Männerarbeit und im Kirchenchor. Dritter im Bunde ist Erwin Burkhardt, der seinen Hut ebenfalls für die lebendige Gemeinde in den Ring warf. Der 67-jährige Wittendorfer wurde mit 8191 Stimmen in die Landessynode gewählt. Insgesamt galt es drei Sitze – zwei Laien und ein Theologe – zu besetzten.

Nur knapp den Einzug in das Kirchenparlament verfehlt hat Alois Schanz, der als Kandidat für die lebendige Gemeinde 8133 Stimmen und damit nur 58 Stimmen weniger als Burkhardt erzielte. Für die Kirche von morgen stand als sogenannter Laie Helmut Siegl zur Wahl. Er schaffte es mit 5005 Stimmen allerdings nicht in die Landesvertretung, genau so wie Theologe Bernd Hofmann (Kirche für alle) mit 5257 Stimmen.

Auch wenn die Stimmen bereits ausgewertet sind – das endgültige Wahlergebnis steht erst am Mittwochabend fest. Dann tagt der Vertrauenssauschuss in Loßburg und gibt das abschließende Ergebnis bekannt. Dass es hier nocheine Überraschung geben könnte, glaubt Markus Rebhuhn, Leiter der Geschäftsstelle des Wahlausschusses, nicht – auch nicht im Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Schanz und Burkhardt. "Es könnte höchstens sein, dass sich die Ergebnisse noch ein wenig annähern."

Die Wahlbeteiligung im Kirchenbezirk Freudenstadt/Sulz lag bei 26,38 Prozent. Von insgesamt 67.790 Wählern im Wahlkreis Freudenstadt/Sulz gaben 17.828 ihre Stimme ab. Am 22. Februar werden die frisch gewählten Synodalen zu ihrer konstituierenden Sitzung in Stuttgart zum ersten Mal zusammenkommen. 

Info: Die Landessynode

 Sitzverteilung

Die 15. Landessynode hat insgesamt 90 Sitze. 39 Sitze beansprucht die stärkste Gruppe – die lebendige Gemeinde. Die zweitstärkste Fraktion, die offene Kirche, kommt auf 30 Sitze, Evangelium und Kirche haben 15 und die Kirche von morgen 5 Sitze, Sonstige haben einen Sitz. u

Aufgaben

Die Aufgaben der Landesynode sind ähnlich denen eines politischen Parlaments. Die Landessynode befasst sich mit der kirchlichen Gesetzgebung, beschließt den landeskirchlichen Haushalt und die Kirchensteuer. Zudem hat sie das Recht, Anträge, Wünsche und Beschwerden an den Landesbischof und den Oberkirchenrat zu richten und kann Auskünfte von ihnen verlangen. Außerdem wählen die Synodalen den Landesbischof. Die Landessynode tagt in der Regel drei Mal im Jahr.

Wahl

Die Landessynode Württemberg wird direkt von den Gemeindemitgliedern gewählt. Dies ist in der Evangelischen Kirche in Deutschland übrigens einzigartig.