Im Selbstbedienungshäuschen finden sich Geschenken für jeden Anlass. Foto: Pia Ziegler

Vor einem halben Jahr hat Tanja Lösselt etwas besonderes eröffnet: Ein kleines Häuschen, zur Selbstbedienung. Dort verkauft sie die selbst gemachten Geschenke – welche sogar personalisiert werden können. So funktioniert das ganze.

Etwas mehr als ein halbes Jahr ziert ein Häuschen schon den Gartenzaun in der Weilersbacherstraße 36 in Schwenningen. Die Aufschrift „Gschenkle to go“ verrät schon, was die Kunden dort kaufen können – Geschenke.

Das Selbstbedienungshäuschen wird von Tanja Lösselt betrieben. Die 44-Jährige war schon immer kreativ und produziert in ihrer Freizeit gerne Handmade-Ware, also „handgemachtes“. Die Idee für das Selbstbedienungshäuschen bekam Lösselt am Anfang der Corona-Pandemie, denn es gab keine Märkte, auf denen Handmade-Ware verkauft werden konnte. Zufällig sah Lösselt auf Instagram einen Beitrag zu einem Selbstbedienungshäuschen. „Sowas will ich auch“, erklärt sie im Gespräch ihre Reaktion auf den Beitrag.

Möglichkeiten sind fast unbegrenzt

Also meldete sie im September 2022 ihr Gewerbe an und eröffnete am 26. Oktober 2022 ihr eigenes Selbstbedienungshäuschen „Gschenkle to go“. Dort verkauft sie verschiedene Figuren, Kerzenständer und Teller aus Keraflott, Kerzen, Magnete, kleine Mitbringsel, Ketten und Taschen – alles Handmade und auf Anfrage auch personalisierbar. Auf die Teller kann Lösselt mit Vinylfolie oder Flexfolie Schriftzüge oder Motive plotten. „Die Möglichkeiten sind fast unbegrenzt“, erklärt sie.

Momentan sind viele Geschenke zum Muttertag und zur Konfirmation oder Kommunion im Häuschen zu finden. Foto: Pia Ziegler

Ihr Angebot wechselt je nach Jahreszeit. Im Moment habe sie viel für den Muttertag oder zur Konfirmation oder Kommunion, erzählt sie im Gespräch mit der Redaktion. Im Sommer habe sie Grillschürzen und Grillzangen geplant, ebenso Marinedeko auf großen Tabletts. Sie füllt das Häuschen immer auf, wenn nötig. Ihre Neffen machen den „Häuschendienst“ und schließen es morgens auf.

Diebstahl kam schon vor

Nicht jeder Kunde bezahlt das, was er sich nimmt. Lösselt erklärt, dass auch schon etwas gestohlen wurde. „Das ist enttäuschend, weil sehr viel Arbeit dahinter steckt“, so Lösselt weiter. Mittlerweile habe sie eine Kamera installiert. Trotzdem habe sie noch Vertrauen in die Menschen „sonst würde das Ganze auch nicht funktionieren.“

Sie erzählt von Kunden, die ihr Nachrichten auf den mit Geld ausgestatteten Briefumschlägen hinterlassen, die zum Bezahlen in den Briefkasten im Häuschen eingeworfen werden. Auf die Nachfrage, ob sich so ein Selbstbedienungshäuschen lohnt erläutert Lösselt, dass sie damit bestimmt nicht reich wird, aber sie zaubert anderen gerne ein Lächeln ins Gesicht auch „wenn ich das Lächeln nicht sehe“.

Großer Aufwand

Um „Gschenkle to go“ zu eröffnen, musste die 44-Jährige einige Hürden überwinden. Sie musste ein Gewerbe anmelden, das Amt für Lebensmittelüberwachung musste das Häuschen kontrollieren, da sie auch ab und an mal Lebensmittel in den Geschenkkörben hat. Zudem benötigt sie eine Verpackungslizenz und sie muss immer nachschauen, ob manche Begriffe geschützt sind. Hierfür muss sie das DNA-Register, in welchem alle geschützten Patente, Gebrauchsmuster, Marken und Designs aufgelistet sind, durchforsten. Alles in allem war es doch mehr Aufwand, als sie am Anfang dachte.

In Zukunft würde Lösselt gerne ihre Handmade-Ware auch außerhalb des eigenen Selbstbedienungshäuschens anbieten oder auch ein größeres Häuschen aufstellen, dann wäre auch der Druck des Nachproduzierens nicht so hoch, erklärt sie. Im Moment freut sie sich, dass „Gschenkle to go“ so gut ankommt und sie anderen Menschen eine Freude machen kann.

Öffnungszeiten

Hier hat das Häuschen geöffnet:
Das Selbstbedienungshäuschen hat montags bis freitags von 8 Uhr bis 21 Uhr geöffnet und samstags und sonntags sowie feiertags von 10 Uhr bis 21 Uhr.