Pianist und Orchester boten eine Komposition der Gegensätze. Foto: Meinert

Ein Konzert mit zwei Werken russischer Komponisten am zweiten Jahrestag nach Kriegsbeginn in der Ukraine mag für manche Zuhörer ein Zwiespalt sein; doch für Dietrich Schöller-Manno ist die „Vermeidung russischer Kultur“ keine Lösung, wie der Leiter der Arcademia Sinfonica beim Einführungsvortrag verriet.

Schon Dmitri Schostakowitsch habe seine fünfte Symphonie im Zwiespalt mit der autoritären Staatsführung komponiert - denn 1936 erweckte der bis dahin sehr erfolgreiche Pianist und Komponist den Unmut Josef Stalins, der 1936 Schostakowitsch Oper „Lady Macbeth von Mzensk“ als „Chaos“ und den Komponisten als „Volksfeind“ bezeichnete, woraufhin Schostakowitsch in der Angst vor einer drohenden Verhaftung in eine tiefe Depression verfiel und sogar die Uraufführung seiner vierten Symphonie absagte.