Ein letztes Mal stand Stephan Domenicus Wehrle als Dirigent vor dem Sunthausener Blasorchester. Nach über vierjähriger Tätigkeit verabschiedete er sich. Foto: Kaletta

"Danke" lautete das Motto, das der Musikverein seinem Jahreskonzert gegeben hatte. Es konnte nicht passender sein, denn die Musiker hatten viel Anlass zu danken.

Bad Dürrheim-Sunthausen - Die beiden Vorstandmitglieder Sabrina Zahn und Michael Hauger danken allen Aktiven für ihr Engagement und den Einsatz für den Verein in einer schwierigen Zeit. Sie dankten langjährigen Mitgliedern für deren Treue und sie dankten ihrem Dirigenten Stephan Domenikus Wehrle, der mit diesem Konzert verabschiedet wurde. Dank wurde dafür geäußert, dass die Orchestermitglieder nach längerer Pause zu einem erfreulichen Anlass wieder gemeinsam auf der Bühne sitzen konnten. Und nicht zuletzt dankte das begeisterte Publikum mit viel anmerkendem Beifall.

Orchester und Dirigent in Einklang

Durch das Programm führte humorvoll und mitunter auch etwas berührend Serena Fuß, zusammengestellt hatten es die zu Ehrenden mit ihren Lieblingsstücken. Viel Abwechslung wurde dabei geboten und es war spürbar, wie Orchester und Dirigent miteinander verschmolzen waren. Die Musiker reagierten auf jede kleine Handbewegung ihres Orchesterleiters, so dass bei allen Stücken eine harmonische Verbundenheit zu spüren war. Mit dem Stück "Schmelzende Riesen" gelang der passende Einstieg in den Konzertabend, fortgesetzt wurde er mit weiteren schwungvollen Melodien mit Märschen und Polka, eingebaut waren immer wieder Solo-Einlagen verschiedener Instrumentalisten. Beim "Deutschmeister Regimentsmarsch", der ein wenig an die "gute alte Zeit" erinnerte, konnten sich die Gäste nicht mehr zurückhalten und klatschten kräftig mit. Mit anderen Titeln wurde auch in die Gegenwart geführt, wobei bekannte Melodien eingebaut waren. So wurden die Zuhörer auf eine richtig spannende musikalischen Zeitreise mitgenommen.

Verabschiedung nach vier Jahren

Mit einem kleinen Wermutstropfen war der gelungene Konzertabend dennoch getränkt: Es war der letzte mit Stephan Domenikus Wehrle, der sich nach über vierjähriger Tätigkeit verabschiedete, um in seinem Wohnort Reutlingen zu wirken. "Wir bewunderten stets seine offene und ehrlich Art, leider war er viel zu kurz bei uns", bedauerte Serena Fuß.

Zur Erinnerung an die Zeit in Sunthausen übereichten Michael Hauger und Sabrina Zahn eine Fotocollage und ließen wissen, dass sie sich freuen, im Juli mit Wehrle in Reutlingen bei einem Konzert dabei zu sein.

Natürlich war der Abend nach dem letzten Titel nicht vorbei. Das Publikum erhielt die geforderte Zugabe und auch eine zweite. Dazu jedoch verließ Wehrle die Bühne, ging durch die Publikumsreihen, wo Ehrendirigent Hans Hauser saß. Ihm übergab er den Taktstock und zur Freude der Zuhörer dirigierte Hauser sein ehemaliges Orchester, so souverän und locker, als hätte nie damit aufgehört. "Eine wunderbare Geste", war von den Konzertbesuchern zu hören. Über die Ehrungen an diesem Abend werden wir noch berichten.