Unterhalb des bestehenden Gebäudes soll der Erweiterungsbau errichtet werden. Foto: Dold Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Projekt Kitaerweiterung belastet Haushalt enorm / Weitere Steigerungen nicht ausgeschlossen

Wenig Erfreuliches gab es in Sachen Kita St. Elisabeth zu berichten: Die Kosten steigen um eine Million Euro, wie ein Angebot des Büros K9 aus Freiburg ergab. Und das, obwohl keine Sonderwünsche oder höhere Ausbaustandards angewandt werden.

Hardt. "Der Haushalt 2022 muss daher an die höhere finanzielle Belastung angepasst werden", sagte Bürgermeister Michael Moosmann zerknirscht in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats. Grund für die satte Erhöhung von 3,5 auf 4,5 Millionen Euro sind vor allem die Steigerungen der Baupreise von jährlich fünf bis sieben Prozent.

Wäre also bereits vor Jahren gebaut worden, wäre der Neubau und die Sanierung des bestehenden Gebäudes günstiger gewesen. Allerdings: "Das wäre nicht gegangen. Vor drei Jahren waren wir am Verschuldungslimit", so Moosmann.

Er sei erschrocken, als er von dem neuen Preis gehört habe, bekannte Helmut Haberstroh frei weg. Der gesamte Umbau mit der Sanierung des Altbaus dürfte dann seiner Rechnung nach sieben Millionen Euro kosten, was Moosmann bestätigte. Der Bürgermeister fügte auf Nachfrage hinzu, dass im gesamten Auftrag 600 000 Euro an Honorarkosten enthalten seien. "Uns bleibt nichts anderes übrig, als dem Auftrag zuzustimmen", so die Einschätzung von Haberstroh.

Der Entwurf von K9 – dem Sieger des Architektenwettbewerbs – sei einer der wirtschaftlichsten gewesen, sagte Moosmann. Das Büro sei in Gesprächen sehr kooperativ. "Unter 4,5 Millionen Euro ist das Erweiterungsgebäude nicht zu realisieren", so der Bürgermeister. Allerdings: In dieser Summe ist die Einrichtung der Räumlichkeiten noch gar nicht enthalten.

"Von der Summe war ich überrascht, das ist sehr sportlich", befand Hubert Flaig. Auch der Umbau des Bestandsgebäudes berge einige Risiken, da dieser zunächst fast auf den Rohbau zurückgebaut werden müsse. Daher sollte man hier eine finanzielle Reserve zurückstellen. Die Sanierung sei in der Tat ein großes Fragezeichen, bestätigte Moosmann.

Auch Sascha Bausch zeigte sich eher ernüchtert: Er befürchtete noch weitere Kostensteigerungen. "Das wird eine riesige Herausforderung für die nächsten Jahre", meinte er. Der Haushalt werde so auf Jahre hinaus belastet. Und doch: "Wir können nicht einfach in eine andere Richtung."

Gegen Ende des Jahres soll eine noch detaillierte Berechnung der Kosten vorliegen, dann gebe es einen tatsächlichen Anhaltswert für das Projekt.

Letztlich wurde die Architektenleistung für die Erweiterung und Sanierung der Kita an das Architekturbüro K9 vergeben. In Kombination mit der Hallensanierung – für die immer noch keine Schlussabrechnung vorliegt – ist jedoch deutlich, dass auf längere Sicht keine großen finanziellen Sprünge mehr drin sind.

"Erschrocken": Dieses Wort fiel häufig im Gemeinderat. Die Kosten für die Kita steigen um eine satte Million Euro, obwohl noch kein Steinchen umgedreht wurde. Der Zeiger steht nun bei 4,5 statt 3,5 Millionen Euro – und das nur für den Neubau. Hinzu kommt die Sanierung des Bestandbaus, sodass unter dem Strich sieben Millionen Euro für die Gesamtmaßnahme anzusetzen sind. Wohlgemerkt: derzeit. Negative, teure Überraschungen sind bei Altbausanierungen eher die Regel als die Ausnahme. Damit hat die Gemeinde nun nach der deutlich teurer als geplanten Sanierung der Arthur-Bantle-Halle das nächste Millionengrab an der Backe, das immer tiefer wird. Dabei werden keine goldenen Wasserhähne verbaut, sonderlich lediglich der Standard. Zu hinterfragen sind da eher die Vorschriften von höhere Ebene: Muss zum Beispiel ein zweiter Aufzug wirklich sein?

"Erschrocken": Dieses Wort fiel häufig im Gemeinderat. Die Kosten für die Kita steigen um eine satte Million Euro, obwohl noch kein Steinchen umgedreht wurde. Der Zeiger steht nun bei 4,5 statt 3,5 Millionen Euro – und das nur für den Neubau. Hinzu kommt die Sanierung des Bestandbaus, sodass unter dem Strich sieben Millionen Euro für die Gesamtmaßnahme anzusetzen sind. Wohlgemerkt: derzeit. Negative, teure Überraschungen sind bei Altbausanierungen eher die Regel als die Ausnahme. Damit hat die Gemeinde nun nach der deutlich teurer als geplanten Sanierung der Arthur-Bantle-Halle das nächste Millionengrab an der Backe, das immer tiefer wird. Dabei werden keine goldenen Wasserhähne verbaut, sonderlich lediglich der Standard. Zu hinterfragen sind da eher die Vorschriften von höhere Ebene: Muss zum Beispiel ein zweiter Aufzug wirklich sein?