Am abgelegenen Walzenhof haben die Seelbacher Feuerwehr und die Jugendfeuerwehr geprobt. Foto: Claudia Dach

Einsätze bei abgelegenen Höfen stellen die Seelbacher Feuerwehr vor ganz andere Herausforderungen als Einsätze im Ort. Um für den Ernstfall vorbereitet zu sein, haben die Kameraden auf dem Walzenhof geprobt. Der Kommandant zeigt sich sehr zufrieden.

„Es war kein einfaches Objekt. So etwas ist nicht alltäglich“, blickt Kommandant Christian Vögele auf die Herbstübung zurück. Die Annahme war, dass es in einer ölbefeuerten Brennerei zu einer Verpuffung gekommen war. Neben dem Ökonomiegebäude war auch ein angrenzendes Wohnhaus vom Brand und der starken Rauchentwicklung betroffen. Vier Menschen galt es durch die Atemschutzträger zu „retten“ und die „Verletzten“ an die Einsatzkräfte des DRK zu übergeben.

Davon jedoch wusste die Mannschaft zunächst nichts, wie Vögele erklärt. „Wir haben sie erst nach der Alarmierung eingewiesen. Es sollte so realistisch wie möglich sein.“ Einen Einsatzplan habe die Wehrführung im Vorfeld ausgearbeitet: „Wir haben geschaut, wo die Wasserentnahme möglich ist und wo wir Leitungen verlegen.“

Anfahrtsweg wurde zu einer Herausforderung

Eine besondere Herausforderung sei für die Seelbacher Feuerwehr der Anfahrtsweg gewesen. Der Walzenhof liegt abgelegen am Schönberg und ist nur über die alte Landstraße sowie den schmalen Harmersbächle-Weg erreichbar. Dieser Weg ist so schmal, dass zwei Fahrzeuge nicht aneinander vorbeifahren können, erst recht nicht, wenn eines davon ein Feuerwehrauto ist. Zudem ist der Weg teilweise durch einen Zaun und einen Graben begrenzt. „Es gibt nur einige wenige Haltebuchten“, sagt Vögele. Im Zweifelsfall müsse also ein entgegenkommendes Auto rückwärts bis zu einer Haltebucht fahren, um Platz für die Einsatzfahrzeuge zu schaffen.

Auch am Walzenhof selbst ist der Platz begrenzt. Das bedeutet, dass die Feuerwehrfahrzeuge dort nicht mehr rangieren können, sagt Vögele. Also müssen sie bereits in der richtigen Reihenfolge ankommen. „Die anrückenden Kräfte haben sich an einem Sammelpunkt an der alten Landstraße getroffen“, schildert der Kommandant die Vorgehensweise. „Der Rettungsdienst und die Drehleiter müssen vorne sein“. Nachdem sich alle Fahrzeuge sortiert hatten, seien sie geordnet zum Walzenhof gefahren. „Das haben wir sehr gut hinbekommen“, ist Vögele zufrieden.

Die Zeller Feuerwehr stellte die Drehleiter

Wichtig für ihn war auch, dass seine Kameraden die Kollegen vom DRK und die der Zeller Feuerwehr kennenlernen, die die Drehleiter beisteuerten. „Normalerweise kommt die Drehleiter aus Lahr, aber wenn die im Einsatz ist, muss die aus Zell anrücken“, erläutert der Kommandant. Die Zusammenarbeit aller Gruppen habe sehr gut funktioniert.

Insgesamt sei die Herbstübung für die Mannschaft „ein Lerneffekt“ gewesen. Die Übung auf dem Walzenhof sollte repräsentativ für Einsätze in den Außenbezirken stehen, um die Abläufe dort einzustudieren. Unter anderem galt es, das Löschwasser aus einem dafür vorgesehenen Weiher zu entnehmen, statt aus einem Hydranten. „Die Kameraden mussten auch mal die Pumpe 40 Meter tragen und längere Leitungen verlegen“, skizziert Vögele die Besonderheiten.

„Ich war alles in allem sehr zufrieden“, bilanziert der Kommandant. Nicht nur die Abläufe hätten gut funktioniert, auch die Teilnehmerzahl sei sehr ordentlich gewesen. „Das ist nicht selbstverständlich“, lobt Vögele seine Feuerwehrkameraden.

Nachwuchs mit dabei

Neben den erwachsenen Einsatzkräften durfte auch die Jugendfeuerwehr zur Übung mitfahren und einen Löschangriff auf der Wiese neben dem Walzerhof aufbauen. Zur Schauübung kamen auch einige Zuschauer extra zum abgelegenen Hof.