Ikea-Regal der Serie Expedit Foto: dpa

Ausnahmezustand in Deutschland. Die Menschen gehen auf die Barrikaden, weil Ikea sein Regal-System Expedit einstellen will. Hier das erschütternde Protokoll der Ereignisse.

Stuttgart - Niemals zuvor hat ein Firmenhinweis ein Land innerhalb weniger Stunden so in Aufruhr versetzt wie die Nachricht des Ikea-Konzerns, von April an die Regalreihe Expedit aus dem Programm zu nehmen. Kaum ist die Meldung am Dienstag auf dem Markt, kommt es vor Filialen des Möbel-Konzerns in ganz Deutschland zu Spontankundgebungen.

Die Deutsche Presse-Agentur meldet: „Ikea-Kunden gehen auf die Barrikaden.“ Eine Gruppe von Friedensaktivisten mit dem Namen „Schwerter zu Expedit-Regalen“ besetzt die Filiale in Ludwigsburg. Es gehe hier nicht um Gewalt gegen Möbel, betonte ein Sprecher der Gruppe. In Braunschweig scheitern verzweifelte Kunden bei dem Versuch, sich Ikea-Nägel unter die Finger- und Fußnägel zu treiben. Der Server des Ikea-Konzerns bricht unter der Last von Protest-Mails zusammen wie ein schlecht verschraubtes Billy-Regal.

Mittwoch. Solidaritätsadressen aus Syrien und der Ukraine treffen ein. Die Opposition, heißt es darin, unterstütze das deutsche Volk in seinem Kampf gegen die Willkür des Möbel-Giganten. Eine Gruppe Vermummter entert in der Ikea-Filiale Ottobrunn eine Schrankwand Hensvik und entrollt ein Banner: „Expedit-Regal, illegal, scheißegal.“ In Blankenese ziehen Femen-Frauen blank.

Donnerstag. Die Kanzlerin meldet sich zu Wort. Sie habe im Kanzleramt keine Ikea-Möbel, könne den Protest der Bürger aber verstehen. Dennoch bitte sie die „Menschen in unserem Land“ auf dem Teppich (Roskilde) zu bleiben. Die Bundesregierung erwäge, eine Dringlichkeitssitzung vor dem UN-Sicherheitsrat anzuregen und werde sich mit der Angelegenheit noch vor der Sommerpause 2034 beschäftigen.

Freitag. Der Ikea-Konzern lenkt ein. Expedit bleibt. Fortan werde das Warensortiment in Deutschland per Bürgerentscheid ermittelt. Die Unesco erklärt daraufhin Expedit sowie das Regalsystem Ivar, das Sofa Klippan und sämtliche Billy-Regale zum Weltkulturerbe. Als Ikea an den Filialen Freibier und Köttbullar bis zum Abwinken ausgibt, scheint sich die Lage zu beruhigen.