Sportler zeigen gerne nackte Tatsachen in knappen Trikots und Höschen. Zum echten Hingucker werden die durchtrainierten Bodys, wenn sie mit Tattoos gekonnt aufgehübscht sind. Wie bei Louise Hazel. Die 24-jährige englische Siebenkämpferin hat ihre Konkurrenz mit diesem neckischen Tribal ausgestochen. Foto: dpa

Farbe unter der Haut: Promis zeigen ihre Bilder und ein Experte verrät Tattoo-Trends.

Stuttgart - Nackte Haut blitzt besonders im Sommer unter knappen Tops und kurzen Shorts hervor. Was in der kalten Jahreszeit verborgen bleibt, kommt nun ans Sonnenlicht: Tattoos in allen Formen und Farben. Vor allem Profisportler lassen sich gerne bunte Bildchen in ihre Luxuskörper stechen. Wir zeigen in unserer Fotogalerie die aufregendsten Promi-Tattoos.

Außerdem hat uns Maik Frey, Verbandssprecher der Deutschen Organisierten Tätowierer (DOT) und Inhaber des Tattoostudios "Wilde 13" in Esslingen verraten, was in Sachen  Körperbemalung gerade besonders angesagt ist.

Herr Frey, welchen Promi hatten Sie denn bereits unter der Nadel?

Maik Frey: Den Kuddl, Gitarrist der Toten Hosen. Mich wundert allerdings, dass die meisten Stars sich von der Qualität her eher B- oder C-Tattoos verpassen lassen. Britney Spears etwa hat ihre kleine Elfe am Steiss nicht gerade aus dem besten Shop ihrer Stadt. Von den Effenbergs ganz zu schweigen. Frau Wulff, die Gattin unseres Bundespräsidenten, trägt ein ziemlich gurkiges Tribal auf ihrem Oberarm. Ursprünglich haben diese Tattoos eine tiefe mystische Bedeutung und werden von Kopfjägern in Borneo und Sumatra getragen. Bei ihr entbehrt es jedoch jeglicher Symbolik und soll bloß schmücken.

Gibt es denn gar kein positives Beispiel aus den Reihen der bemalten Promis?

Maik Frey: Doch. Auch wenn ich die Dame nicht besonders schätze, muss ich zugeben, dass Lady Gaga ein schön präzise gearbeitetes Tattoo auf ihrem Innenarm hat. Der Spruch des traurigen, schwermütigen Dichters Rilke sieht fast aus wie gedruckt. Auch Angelina Jolie hat sich korrekte Leute, aber seltsame Motive ausgesucht. Solch ein Körper mit diesen Sprüchen oder Kindernamen vollgekritzelt, schade.

Raten Sie Ihren Kunden generell davon ab, sich Namen in die Haut ritzen zu lassen? Das kann schließlich auch ganz schön ins Auge gehen, wie etwa bei Johnny Depp der sich „Winona forever“ tätowieren ließ. Immerhin war er einfallsreich. Seit der Trennung von Winona Ryder hat er ein „Wine forever“ draus machen lassen…

Maik Frey: Wir raten immer davon ab, sich Namen von Zufallsbekanntschaften tätowieren zu lassen. Auch beim Ehepartner gibt es keine Garantie, dass es ewig hält. Kein Problem habe ich dagegen mit Namen von Großeltern, Eltern oder Kindern. Eine nette Idee, die allerdings selten angefragt wird, sind Babyfußabdrücke als Motiv.

Was ist denn momentan total hip?

Maik Frey: Namen, Schriften oder Sprüche sind seit rund fünf Jahren sehr angesagt. Etwa Sätze wie „Only god can judge me - nur Gott kann über mich richten“. Alles mit Sinn aufzuladen liegt irgendwie im Trend. Angeregt wird das oft durch Fernsehsendungen, in denen Schauspieler solche Tattoos tragen.

Kommt es oft vor, dass Kunden kommen und das Tattoo ihres Stars kopieren wollen? Haben Ihnen die Leute die Bude eingerannt nach der Fußball-WM mit all den tätowierten Spielern?

Maik Frey: Kommt schon mal vor, dass ein Mädel einen Notenschlüssel hinterm Ohr haben will, weil Sarah Connor einen trägt. Aber ist selten. Und einen größeren Zulauf nach der WM hatten wir auch nicht.

Was geht gar nicht? Wo greift Ihr Ehrenkodex als Tätowierer?

Maik Frey: Extreme politische Sachen mache ich nicht. Außerdem bekommt von mir keiner unter 30 eine Tätowierung am Unterarm oder Hals. Nicht als Erst-Tattoo. Wenn etwa eine 18-jährige Göre sich die Initialen ihres Freundes ins Handgelenk stechen lassen will, mache ich ihr klar, dass das keine gute Idee ist. Schließlich habe ich eine Verantwortung. So ein junges Mädel weiß doch noch gar nicht, wo die Reise hingeht und ist angewiesen auf die berufliche und familiäre Akzeptanz. An meinem Unterarm habe ich mir ein Plätzchen für meine Mama und meinen Papa freigehalten.