Orchester begeistern beim Frühjahrskonzert der Zinzendorfschulen

Königsfeld. Mit stürmischem Applaus bedankten sich die Zuhörer im voll besetzten Kirchensaal bei den verschiedenen Orchestern der Zinzendorfschulen nicht nur für die doppelt eingeforderte Zugabe, den grammygekürten Welthit "Happy" von Pharrell Williams.

Perlen der Musik aus verschiedenen Epochen gab es zuvor in ganz unterschiedlicher Besetzung zu hören. Den Auftakt machte das Orchester der fünften Klassen. Die Schülerinnen und Schüler, die in der Mehrzahl ihren ersten Auftritt vor großem Publikum hatten, meisterten diesen souverän mit drei kleinen Stücken, darunter Rossinis Ouvertüre zu Wilhelm Tell.

Schon etwas mehr Routine hatte das Orchester der sechsten Klassen, so dass Musiklehrer Reinhard Ziegler, unter dessen Leitung das fast zweistündige Konzert stand, beim Arrangement einige Soli eingebaut hatte: beim irischen Traditional "Down by the Sally Gardens" etwa, bei dem die Violinen und Flötenstimmen einen vielversprechenden Eindruck machten oder bei dem israelischen Lied "Zünde an dein Feuer", bei dem sich vor allem die Klarinettisten hervortaten.

Mit einer "Liebeserklärung für Marimbafon" begeisterte Claudius Thomann im kammermusikalischen Teil des Frühjahrskonzertes, bevor er die Bühne Frank und Martin Hafner überließ, die Alberto Ginasteras aufwühlende "Rampeana Nr. 2, Op. 21 –Rhapsody für Cello und Klavier" in atemberaubender Präzision spielten.

Bevor das große Orchester zum Marsch aus Verdis Oper Aida anstimmte, zeigte die Jazz-Band, dass sie in ihrer derzeitigen Besetzung mehr als gut aufgestellt ist. Mit dem funkigen Opener von Nils Landgren – mit dem passenden Titel "Da Fonk" – begeisterte David Fornal als Sänger, Kira Schick beeindruckte am Mikrofon bei Frank Loessers "If I were a bell" mit ihrer Stimme. Schließlich zeigten Lukas Ebner und Valentin Melvin mit Isham Jones’ unter anderem von Amy Winehouse gecoverten Ballade "There is no greater Love", dass sie als Duo Lines & Spaces im vergangenen Jahr völlig zu Recht bei Jugend Jazzt gewonnen haben.

Vom letzten Set, bei dem das rund 50-köpfige Schulorchester die Bühne betrat, als Höhepunkt des Frühjahrskonzertes zu sprechen, würde den Musikern, die zuvor gespielt haben, nicht gerecht werden – sie alle haben eine großartige Leistung vollbracht, die vier Tage intensiven Probens in der Musikwoche machten sich bei allen deutlich bemerkbar. Dieser Teil des Konzertes beeindruckte vor allem durch die präzise und gleichzeitig gefühlvolle Klangfülle im voll besetzten Kirchensaal, die Verdis Großen Marsch aus der Oper Aida zum Erlebnis werden ließen, gefolgt von Bruckners Sinfonie Nr. 7, E-Dur und der Suite aus dem Musical Anatevka. In vollendeter Harmonie musizierten Schüler, Lehrer, Ehemalige und Freunde der Zinzendorfschulen gemeinsam und machten ihr Publikum schon vor der gleichnamigen Zugabe "happy".