GesundheitVortrag informiert über altersbedingte Augenkrankheiten

Königsfeld (hü). Über Grauen und Grünen Star sowie altersbedingte Makuladegeneration sprach Dorothea Setzer von der Schwarzwaldaugenklinik auf Einladung des Arbeitskreises Gesundheit.

Nur ein Teil der altersbedingten Augenerkrankungen sei behandelbar. Der Mensch sei nicht dafür gedacht, 80 Jahre alt zu werden. Die Linse werde im Alter hart und unbeweglich, die enger werdende Pupille lasse weniger Licht ins Auge, die Augen sänken nach hinten, was das Gesichtsfeld verkleinere. 80 Prozent der Wahrnehmung geschähen übers Auge. Deshalb sei es wesentlich, sich untersuchen zu lassen.

Wie durch ein verschmutztes Fenster

Beim Grauen Star trübe sich die Linse. Man sehe wie durch eine verschmutzte Fensterscheibe, Blendungen nähmen aufgrund von Streuungen zu. Die Linse könne unter örtlicher Betäubung in 20 Minuten durch einen kleinen Schnitt ausgetauscht werden. Es seien verschiedene Linsen verfügbar die ein Leben lang hielten und sogar bei Kindern eingesetzt würden. Nach der Operation brauche man meist nur noch eine Lesebrille.

Beim Grünen Star, der weltweit häufigsten Erblindungsursache, steige der Druck im Auge an, da Flüssigkeit nicht richtig abfließe. Dies bemerke man lange Zeit nicht. Die problematische Obergrenze des Augendrucks sei von Mensch zu Mensch verschieden. Es sei wesentlich, ihn früh festzustellen.

Lasermethoden werden immer besser

Es gebe zur Behandlung verschiedene Augentropfen. Lasermethoden würden immer besser. Deren Vorteil sei, dass danach zum Teil keine Augentropfen mehr benötigt würden. Operationen seien aber meistens vermeidbar. Der Druck könne trotz Behandlung wieder steigen, so dass regelmäßig nachuntersucht werden müsse.

Eine komplexe Erkrankung sei die altersbedingte Makuladegeneration (AMD) mit Risikofaktoren wie Nikotinkonsum und Bluthochdruck. Dabei trübe sich der Punkt des schärfsten Sehens ein. Es fehle dann die Mitte im Sehfeld. Eine Heilung sei nicht möglich, man könne nur versuchen, AMD aufzuhalten.

Bei der trockenen AMD vernarbten Zellen, helfen könnten bestimmte Nahrungsergänzungsmittel beziehungsweise bessere Einstellung des Kreislaufs. bei der feuchten AMD gebe es Blut- und Flüssigkeitsaustritt ins Gewebe. Der könne nur durch Spritzen ins Auge beseitigt werden. Jeweils bei einem Drittel der Patienten bessere sich die Sehschärfe, bleibe gleich oder verschlechtere sich. Aufhalten lasse sich die Krankheit dann nur, wenn alle vier Wochen kontrolliert werde.

Für Operation bekannte Klinik auswählen

Das Ersetzen der Linse beim Grünen Star gehe umso besser, je flüssiger sie sei, so Setzer in der Fragerunde.

Bei einer Operation der AMD riet sie, eine Klinik zu wählen, die für solche Operationen bekannt ist. Die Ursache für trockene Augen sind kurioserweise trockene Augen. Ursache könne ein gestörtes Gleichgewicht der Schleim- und Fettfilme auf dem Auge sein. Es habe keinen Sinn, nur wässrige Augentropfen zu nehmen. Es müssten Tropfen sein, die die Schleim- oder die Fettschicht unterstützen. Auch Wärme sei unter Umständen hilfreich. Sinnvoll sei die Behandlung, weil das trockene Auge anfälliger für Bindehautentzündung werde.

Nach drei Spritzen Ergebnis begutachten

Bei der feuchten AMD gebe man in der Regel drei Spritzen und begutachte dann das Ergebnis. Sie habe aber auch Patienten, die 40 Mal gespritzt wurden. Ein gewisses Risiko sei dabei, aber im Grunde könne man die Spritzen unbegrenzt geben.

Eine Besucherin sorgte sich um Blitze, die beim Husten zu sehen seien. Die sind laut Setzer ungefährlich und werden durch Verklebungen des Glaskörpers zur Netzhaut verursacht. Untersuchen lassen sollte man aber Blitze, die ohne erkennbare Ursache am Rand des Sichtfelds auftreten.