Ausstellung: Künstler Wolfgang Faller zelebriert die Farbe
Selten ging es im Kunstraum des Königsfelder Vereins KunstKultur so farbenfroh zu wie in der aktuellen Ausstellung mit Arbeiten des Künstlers Wolfgang Faller.
Königsfeld. Der Maler zelebriert in seinen Bildern und Skulpturen regelrecht die Farbe. Schließlich hat er dieses Handwerk ausgiebig gelernt. Der 1952 in Villingen geborene Künstler studierte Malerei an der renommierten Kunstakademie in Mailand und im französischen Lille-Tourcoing.
Fallers Motiv ist der Mensch. Er kommt mal alleine vor, mal als Paar, in der Gruppe oder tritt nur als farbiges Kopfbild in Erscheinung. Aber bunt bedeutet nicht gleich lustig.
In den neuesten "Weltsichten" geht es um globale wie individuelle Vernetzungen, virtuelle Räume und Freunde, um Kopfrauschen und den alltäglichen Selfie-Wahn. Seine Figuren und Köpfe spiegeln in dieser dynamischen Zwischenwelt zwischen Figürlichkeit und Abstraktion zahllose Einflüsse von außen, jeder Kopf generiert dabei sein eigenes Universum.
Gerade die vermeintlich harmlose Serie "Gestreifte" verdeutlicht Fallers gesellschaftskritische Aussage. Die Gesichter bestehen aus Farbe, mal längs-, mal quergestreift. Physiognomisch angedeutete Köpfe verdeutlichten noch das Menschliche. Inspiriert dazu haben ihn Strichcodes als Vorstufe für noch verstecktere Identifikationscodes.
Wir werden gesichtslos, obwohl uns Facebook und Co. auffordern "Gesicht zu zeigen". Allein durch Farbe und Form erzählen Fallers Bilder von den vielfältigen Facetten des Menschseins. Der Mensch wird somit in dieser massiven Farbigkeit zum Träger einer Position, die jeder Betrachter in dieser Schule des Sehens wie in einem Spiegel für sich selbst erschließen kann.
Weitere Informationen: "Wolfgang Faller – Weltsichten" im Kunstraum, Königsfeld, Gartenstraße 1, bis zum 22. Juli. Samstags und sonntags von 15 bis 17 Uhr sowie auf Anfrage. An den beiden letzten Öffnungstagen ist der Künstler anwesend. www.kunstkultur-koenigsfeld.de
