Kommunales: Energiebericht im Ausschuss vorgelegt / "Solara" ist besonderer Faktor

Königsfeld. Im Ausschuss für Umwelt, Technik, Wirtschaft und Verkehr kam die Gesamtbilanz im Energiebereich der Gemeinde seit 1997 zur Sprache. Bernd-Thomas Hamm erläuterte im Auftrag des TÜV Süd die Effekte durchgeführter Sparmaßnahmen.

So sanken die CO 2-Emissionen ohne das "Solara" seit 1997 um über 5000 Tonnen. Die Gemeinde sparte 17,725 Millionen Kilowattstunden Heizenergie, in öffentlichen Gebäuden 625 000 Kilowattstunden Strom und 2419 Kubikmeter Wasser. 99 000 Kilowattstunden Strom sparte die Gemeinde bei der 2005 erneuerten Straßenbeleuchtung. Diese soll laut Bürgermeister Fritz Link 2019 komplett auf LED umgestellt werden. Für weitere Einsparungen soll eine Angleichung der Ausschaltzeiten von 23 Uhr bis 5.30 Uhr sorgen.

Seit 1997 stieg der Preis für Heizenergie um knapp 79, für Strom um fast 40 und für Wasser gar um über 155 Prozent. Die Sparmaßnahmen der Gemeinde kompensierten die Steigerungen, so Hamm. 2006 gab die Gemeinde dafür 149 000 Euro aus, im vergangenen Jahr 146 000 Euro, ergänzte Link. "Würden wir nicht sparen, hätten wir ein Vielfaches an Energiekosten."

Ein etwas anderes Bild ergibt sich, wenn man das "Solara" einrechnet. Damit stieg der Stromverbrauch seit 1997 um 180 500 Kilowattstunden, der Wasserverbrauch um 9935 Kubikmeter. Auch im vergangenen Jahr gab es Steigerungen. Die könnten laut Axel Maier auf neues technisches Personal zurückzuführen sein, das sich trotz guten Willens erst einarbeiten müsse.

Seit 2016 sank der Heizenergieverbrauch um 10,8, Stromverbrauch um 9,1 und Wasserverbrauch um 7,2 Prozent. Größter Verbraucher von Heizwärme ist die Grundschule im Kernort mit knapp über 31 Prozent. Der meiste Strom wurde im Haus des Gastes mit fast 29 Prozent verbraucht. Die Grundschule Königsfeld verbraucht ein Fünftel des Stroms, der Anteil des Rathauses im Kernort liegt bei knapp 18 Prozent. Auch beim Wasser ist die Grundschule Königsfeld mit 27,7 Prozent größter Verbraucher, gefolgt von der Kindertagesstätte Neuhausen mit knapp über 17 Prozent.

Bei der Bewertung der Liegenschaften schneiden Grundschule und Rathaus Burgberg sowie die Kindergärten Buchenberg, Erdmannsweiler und Neuhausen beim Wärmeenergieverbrauch besonders schlecht ab, beim Stromverbrauch das Dorfgemeinschaftshaus Erdmannsweiler. Eine Schlussfolgerung wäre für die Schule in Königsfeld der Einbau eines Mini-Blockheizkraftwerks, was 4500 Euro pro Jahr sparen könnte.

Nur geringe Einsparungen brächte die Sanierung der Wärmeerzeugungsanlagen in den Rathäusern in Burgberg und Neuhausen sowie im Kindergarten Erdmannsweiler. Hamm erläuterte auch Zahlen des KEA Kompetenzzentrums "Kommunaler Klimaschutz". Demnach liegen die Emissionen ohne Verkehr pro Einwohner in Königsfeld um 40,1 Prozent unter dem Landesdurchschnitt und sanken seit 2009 um jährlich 2,3 Prozent, bei Industrie und Gewerbe um 7,5 Prozent. Allerdings liegen die Emissionen je Haushalt um 12,8 Prozent über dem Landesdurchschnitt. Die Wohnfläche pro Einwohner stieg gemäß dem Deutschlandtrend um 7,2, der Personenwagenbestand um 6,6 Prozent. Positiv ist die um 30 Prozent gestiegene erneuerbare Stromerzeugung im Ort.