Rückläufige Zahlen / Touristische Entwicklung wirft Fragen auf

Königsfeld (hü). Ein nicht ganz so positives Bild bot der touristische Jahreszwischenbericht von Kurgeschäftsführerin Andrea Hermann im zuständigen Gemeinderats-Ausschuss in Königsfeld.

Zunächst verzeichnete der Stand auf der CMT in Stuttgart regen Zuspruch. Trotz intensiven Marketings stabilisierten sich die Gäste- und Übernachtungszahlen dennoch nicht. Das Vorjahresergebnis wird demnach nicht erreicht. Dies läge eindeutig an einzelnen Häusern. Viele Touristen fragten nach Drei- und Vier-Sterne-Plus-Hotels, so Hermann. Den Mangel daran könne man auch nicht mit noch mehr Marketingmaßnahmen beeinflussen.

Die Ankünfte sanken im Vergleich zu 2014 um 23 Prozent, die Übernachtungen um acht Prozent. Das größte Minus bei den Ankünften verzeichnete der Reisemobilpark mit 35 Prozent.

Neu sind "Genusswandern" von der Waldau ins Dörfle und "Betreutes Reisen" für Menschen mit körperlichen Einschränkungen. Der Auftakt dazu ist im November mit Schwarzwälder Spezialitäten und einem Konzert von Bata Illic. Ebenfalls neu ist ein Geo-Caching-Angebot des Heilbäderverbands: "Mit Oma und Opa auf Schatzsuche im Schwarzwald".

Ehrenamtliche können nicht noch mehr leisten

Zudem gibt es neben dem Burgspektakel einige Veranstaltungen wie das Kinderferienprogramm, ein Konzert im Gedenken an Albert Schweitzer, die Europäische Orgelakademie und ein Vortrag der Reihe "Zeitaspekte".

Laut Bürgermeister Fritz Link stehen und fallen Übernachtungszahlen mit der Wettbewerbsfähigkeit der Häuser. Königsfeld habe bei der Beherbergung ein Infrastrukturproblem.

Das Veranstaltungsprogramm binde viel Arbeitskraft. Wenn noch mehr in Marketing investiert werde, müsse anderswo etwas gekürzt werden. Dann müsse man auch Themen wie das Burgspektakel auf den Prüfstand stellen, das unglaublich viel Personal brauche und nicht primäre Aufgabe der Tourist-Info sei.

Dagegen wehrte sich Beate Berg-Haller. Die Gemeinde sei Veranstalter, die Ehrenamtlichen engagierten sich sehr und könnten nicht noch mehr leisten. Es nütze nichts, noch mehr Leute zu bewerben wenn man sie nicht unterbringen könne, meinte Hans Mack. Man könne etwas Neues aufmachen, wenn es ein neues Hotel gebe.

Die von Berg-Haller bemängelten rückläufigen Zahlen am Reisemobilpark führte Link auf ein Betreiberproblem zurück. Der Platz sei absolut wettbewerbsfähig.