Ausschuss spricht sich aber für Aufnahme der Kosten des Vital-Parcours in den Haushalt aus

Von Stephan Hübner

Königsfeld. Für sehr kontroverse Diskussionen sorgte im Gemeinderats-Ausschuss für Tourismus, Kultur, Bildung, Jugend und Soziales der mobile Jugendtreff in Form eines Bauwagens beim NaturSportPark.

Laut Bürgermeister Fritz Link gab es bezüglich der in der letzten Sitzung besprochenen Problematik der Außenbeleuchtung von der Versicherung keine definitive Antwort.

Jürgen Pfaff vom Büro "faktorgruen" stellte eine aktuell Kostenschätzung vor. So wird für die Beleuchtung des Bauwagens kein Solarmodul benötigt, was die Kosten für die Elektrifizierung um 2000 Euro auf 2618 Euro senkt. Zeitgleich mit dem Bauwagen soll der Vital-Parcours errichtet werden. Die Gesamtkosten liegen bei 93 550 Euro.

Frank Schwarzwälder plädierte für eine Steckdose im Bauwagen, damit die Jugendlichen Musik hören können. Man wolle vermeiden, dass dort ein Heizlüfter angeschlossen wird, konterte Link. Auch verleite das zu Lärmbeschallung.

Link stellte den Bauwagen an sich in Frage, weil eine eigens einberufene Arbeitsgruppe unter den Jugendlichen keinerlei Resonanz fand. Beabsichtigt ist, dass diese unter Leitung von Jugendpfleger Johannes Menton die Anschaffung des Bauwagens organisieren und ihn einrichten. Die Gemeinde würde die Materialkosten übernehmen. Wie im Jugendbeirat beschlossen, sollen noch einmal alle Jugendlichen der Gesamtgemeinde angeschrieben werden.

"Entsetzt über das, was von den Jugendlichen alles verlangt wird", war Beate Berg-Haller. Sie verwies auf deren sonstige Belastungen. Von den Jugendlichen zu erwarten, einen Bauwagen zu besorgen, nannte sie ein Unding.

Das Projekt lebe davon, dass sich Jugendliche damit identifizieren, erklärte der Bürgermeister. Man dürfe nicht ablassen, ein gewisses Eigenengagement zu fordern. Die Gemeinde sei nicht Dienstleister, der alles auf dem Silbertablett liefere. Dies sei keine Forderung der Verwaltung, sondern des Gremiums. Nur wenn man sich selbst engagiere, werde es wertgeschätzt, fügte Birgit Helms hinzu.

Franziska Hornscheidt plädierte dafür, zumindest das Elektrokabel zu verlegen. Sie war sicher, dass sich irgendwann wieder eine feste Gruppe findet. Link wies darauf hin, dass die Gemeinde anderswo spare, hier aber dann 3000 Euro für eine "fiktive Geschichte" verwenden würde. Gegen sinnloses Kabelverlegen rege sich bei ihm Widerspruch. "Wenn kein Bauwagen kommt, brauchen wir auch keinen Strom zu legen."

Jan-Jürgen Kachler pflichtete bei und verwies auf die entsprechende Entscheidung im Jugendbeirat. Schwarzwälder warnte, dass die Elektrifizierung im Nachhinein, unabhängig vom Vital-Parcours, wesentlich teurer werde.

Der Ausschuss empfahl dem Gemeinderat die Aufnahme der Kosten des Vital-Parcours in den Haushalt. Der Bauwagen soll, mit Sperrvermerk, in den Haushalt aufgenommen werden.