Die Auslastung des Wohnmobilstellplatzes Bregnitzhof entwickelt sich positiv. Foto: Klossek

Bürgermeister Fritz Link erzählt im Sommerinterview über Auswirkungen von Corona auf Königsfeld.

Königsfeld - Seit Monaten hat Corona die Welt im Griff. Auch an Königsfeld geht die Pandemie nicht spurlos vorbei. Was das im Detail bedeutet, verrät das Gemeindeoberhaupt im Gespräch mit unserer Zeitung.

Aktuelle Informationen zur Corona-Lage in unserem Newsblog

"Gewaltige Herausforderungen" brachte im ersten Halbjahr das Thema "Corona", wie Bürgermeister Fritz Link im Sommerinterview sagt. Organisatorisch, finanziell und in touristischer Hinsicht seien die Auswirkungen immens.

Den großen Arbeitsaufwand beschreibt Link so, dass unter "teilweise täglich wechselnden Rahmenbedingungen über 50 Corona-Verordnungen innerhalb kürzester Zeit umgesetzt werden mussten". Das sei eine große Herausforderung gewesen, nicht nur für die Verwaltung sondern auch für Schulen, Kindergärten oder Hilfsorganisationen wie das DRK und "Bürger Aktiv".

23 Infizierte und ein Todesfall

Er danke allen, die sich konstruktiv einsetzten, sowie auch Einwohnern, für das "weitgehend disziplinierte" Einhalten der Hygienevorgaben. Königsfeld habe, Stand Heute, 23 Corona-Fälle, darunter befinde sich ein Todesfall. Das Thema sei immer noch aktuell und es bestehe die Gefahr, dass die Zahlen in Herbst und Winter wieder stiegen.

Eine Erkenntnis sei, dass die gut funktionierenden Verwaltungsstrukturen in Deutschland mit dazu beitrugen, den Infektionsschutz schnell umzusetzen. Die Politik habe schnell und gut reagiert. Trotzdem seien die Auswirkungen auf die Gemeinde immens. Mit Blick auf massive Einbußen bei der Gewerbesteuer erließ man schon im Mai eine Haushaltssperre, um 600.000 Euro einzusparen.

Finanzielles Polster zahlt sich für die Gemeinde aus

Inzwischen hat sich die Situation erheblich verbessert, da Bund und Land mit einem Soforthilfeprogramm den Finanzausgleich stabilisierten, Gewerbesteuerausfälle kompensierten und wegfallende Kindergartengebühren weitgehend erstatteten. Dazu kam die Übernahme weiterer Pandemiekosten. Damit sei die Gemeinde wieder in sicherem Fahrwasser, so Link.

Allerdings stehe man vor schwierigen Haushaltsjahren, da sich die eingebrochenen Steuereinnahmen zeitversetzt auswirken. Zumal auch Betriebe teilweise vor existenziellen Herausforderungen stünden. Er hoffe, dass diese mit Kurzarbeit über die Runden kämen. Es sei gut, dass sich Königsfeld ein finanzielles Polster zugelegt habe, so Links Fazit.

Die Kliniken seien aktuell wieder zu etwa 80 Prozent ausgelastet und damit auf einem positiven Weg. Corona werde sich aber auch in deren Jahresbilanz niederschlagen.

Ebenfalls enorm sind die Auswirkungen bei den Kurbetrieben. Gästeankünfte und Übernachtungen sanken um jeweils rund 60 Prozent und auch aktuell sei die Nachfrage im Hotel- und Pensionsbereich "sehr verhalten". Dem begegnete die Gemeinde durch verstärkte Marketingaktivitäten für "Urlaub in Deutschland" im Rahmen von "Restart-Kampagnen" der Schwarzwald-Tourismus GmbH und des Heilbäderverbandes Baden-Württemberg.

Auslastung des Bregnitzhof entwickelt sich positiv

Positiv entwickle sich die Auslastung des Wohnmobilstellplatzes Bregnitzhof, der im Regelfall jährlich 5000 bis 6000 Übernachtungen bringe. Aber auch dort hinterließ Corona Spuren. Die eigentlich angedachte Privatisierung des Platzes fiel aufgrund des durch die Pandemie bedingten Rückzugs des Investors ins Wasser.