Ausschuss: Anwohner melden Bedenken an

Zum wiederholten Male behandelte ein Königsfelder Gremium ein Bauvorhaben im Saarbrücker Weg. Während die Anwohner Probleme sahen, war der Ausschuss dem Vorhaben wohlgesonnen.

Königsfeld. Der Genehmigungsantrag für ein Gebäude mit sechs Wohneinheiten und Tiefgarage im Saarbrücker Weg war Thema im Ausschuss für Umwelt, Technik, Wirtschaft und Verkehr.

Eine Anwesende sorgte sich bei einer Genehmigung um weitere Vorhaben in Hermann-Voland- und Mozartstraße. Seit einiger Zeit drängten Firmen nach Königsfeld, die das Ortsbild veränderten. Befreiungen seien wegmoderiert worden. Die Mehrzahl kleinerer Häuser solle man in Überlegungen einbeziehen.

Ein Zuhörer monierte unter anderem, dass sich das Gebäude nicht in die Höhenentwicklung der Umgebung einfügt, es höher und vom Volumen her größer sei. Mansarddächer seien nur in der Hermann-Voland-Straße zu sehen, die Dreigeschossigkeit werde mit Tricks umgangen, der nötige Waldabstand nicht eingehalten. Auch liege die Tiefgarage nicht tief genug.

Eine Dame sprach gar von einer Bausünde, die gravierend hervorstehe. Die spätere Anmerkung von Bürgermeister Fritz Link, dass die Frau selbst in einem dreigeschossigen Gebäude wohnt, ließ diese Vorwürfe aber leicht kurios erscheinen.

Link widersprach dem Vorwurf, die Räte hätten nicht genug Zeit für die Beschäftigung mit dem Vorhaben gehabt oder keine Ortsbegehung vorgenommen. Nachbarn seien in vollem Umfang gehört worden, Einwände hätten eine deutlich veränderte Ausführung gebracht. Die Verwaltung habe die erste, dreigeschossige Variante sehr viel eher begrüßt.

Laut Ortsbaumeister Jürg Scheithauer zeugen großzügige Baufenster vom Wunsch, dass große Gebäude möglich sind. Auch gebe es in der Umgebung mächtige Gebäude. Er zeigte, dass diese zum Teil mehr als 13 Meter hoch sind und über "mächtige Dachgeschosse" oder "sehr steile Dächer" verfügen. Der Waldabstand von 20 Metern sei im alten Bebauungsplan festgelegt. Ein größerer Abstand sei durch Verschieben des Gebäudes zum Nachteil der Nachbarn möglich.

Scheithauer erläuterte verschiedene Befreiungen. Insgesamt sei es eine gut proportionierte Fassade. Der frühere Antrag habe ein vierseitiges Mansarddach gezeigt, durch den Giebel wirke das Gebäude jetzt höher, sei aber tatsächlich niedriger.

Laut Link geschieht es nicht zum ersten Mal, dass ein Waldsaum zu Sukzessionswald ausgebildet wird. Eher unterproportioniert und untypisch seien kleinere Häuser aus der Nachkriegszeit im Oberammergau-Stil. Maßgeblich für das Gebäude seien Referenzobjekte in unmittelbarer Nähe. Die Verwaltung sei der Meinung, dass der Baukörper nicht überdimensioniert ist. Das Mansarddach sei eine Sonderform des Walmdaches und damit ortsbildprägend für Königsfeld. Er nannte die abnehmende Einwohnerzahl bedrohlich für den Kernort und wies auf die bewusste Entscheidung hin, im Gebiet Wohnbebauung zuzulassen. Ihm zufolge könnten sogar zehn bis zwölf Wohnungen entstehen, geplant sind sechs. Es entstünden zwölf Stellplätze, acht in der Tiefgarage, vier auf dem Grundstück.

Axel Maier wollte wissen, ob Dreigeschssigkeit entsteht, wenn man die Anbauten nicht befreit. Die Ausdehnung des Untergeschosses und die Verkleinerung des Obergeschosses sei rechtlich zulässig, so Link. Auch das Flachdach auf den Anbauten halte man für eine gute Lösung. Laut Scheithauer handelte es sich dabei um einen Vorschlag des Baurechtsamts.

Der Ausschuss stimmte geschlossen für das Vorhaben.