Die beiden Organisatoren des Männervespers, Joachim Schwarzwälder (links) und Josef Lamprecht (rechts), sind hier mit dem Referenten Reinhard Ziegler zu sehen. Foto: Hoffmann Foto: Schwarzwälder Bote

Ökumene: Brückenbauen empfohlen

Das erstmals angebotene ökumenische Männervesper kann als voller Erfolg gewertet werden. Referent Reinhard Ziegler zeigte in seinem Referat Bespiele positiver und negativer Brücken und Mauern auf.

Königsfeld-Neuhausen. Die Organisatoren des Männervespers, Josef Lamprecht und Joachim Schwarzwälder, waren sehr zufrieden mit dem Besuch. Alle 30 Teilnehmer, die sich im Vorfeld angemeldet hatten, waren erschienen.

Nach einem zünftigen Vesper sprach Reinhard Ziegler zum Thema "Mann, was wird gebaut? Brücken oder Mauern". Das Zitat "Die Menschen bauen zu viele Mauern und zu wenig Brücken" von Isaac Newton stellte der Referent an den Anfang seiner Ausführungen. Als negative Beispiele gelten etwa die Berliner Mauer oder die in Nordamerika geplante Mauer entlang der mexikanischen Grenze. Als Lehrer nimmt er auch unsichtbare Mauern im Klassenzimmer war. Dasselbe gebe es bei Brücken. Negativ sah er hier den berühmten Film "Die Brücke" und das Unglück in Genua.

Unsichtbare Schutzmauern erkennt der Lehrer in Klassen

Positive Aspekte sieht Ziegler in der Mauer von Jerusalem. Sie diene auch dem Schutz. Solche Schutzmauern erkennt er als Lehrer auch in Klassen, auch wenn diese unsichtbar seien. Positive Brückenbauer seien für ihn die Filmfigur Winnetou, der für Frieden stehe. Einen großen Brückenbauer findet er Nelson Mandela. Seine friedvolle Art zum Wohle der Menschen sei sehr positiv gewesen.

Eine Frau gehöre auch zu diesen Brückenbauern. Als Anfang 1900 Argentinien und Chile in Kriegsbereitschaft waren, habe Ángela Oliveira Cézar de Costa eine Idee gehabt. Sie lies eine sieben Meter hohe Jesus-Statue bauen. Am 13. März 1904 wurde der in Teile zerlegte Christus 1200 Kilometer mit dem Zug transportiert und danach mit Maultieren auf den Paso de la Cumbre (3832 Meter) geschafft. Zuvor wurde ein sechs Meter hohes Podest aus Granit fertiggestellt. Auf ihm wurde die Statue so aufgestellt, dass das Gesicht auf die Grenzlinie gerichtet sei.

Genügend Beispiele finden sich auch im privaten Umfeld

Auch im privaten Umfeld gebe es genügend Beispiele. Die Natur brauche Schutzzäune. Durch Baumpflanzungen könne Nachhaltigkeit erzeugt werden. Auch sprach er den Kindesmissbrauch an. Hier gebe es Mauern des Schweigens.

Sein letztes Beispiel zeigte wohl am besten das Thema des Abends auf. Zwei durch ein Erlebnis verfeindete Bauern seien von einem Bach an der Grundstücksgrenze getrennt gewesen. Der andere habe zusätzlich einen Zaun errichten wollen. Ein Zimmermann auf Wanderschaft habe angeboten, er könne doch diesen Zaun errichten. Doch der Zimmermann habe stattdessen eine Brücke über den Bach gebaut. Beide Bauern seien so überrascht gewesen, dass sie Frieden schlossen. Letztendlich solle man immer auf eine Ebene kommen, so die abschließenden Worte von Ziegler.

Das nächste Treffen nach diesem Erfolg soll in etwa einem halben Jahr sein, so die Organisatoren. Beim gemütlichen Zusammensein entwickelte sich noch der ein oder andere Gedankenaustausch.