Zwei virtuose Künstler bauen die kulturelle Brücke von Afrika zu Europa. der Djembé-Spieler Djibril Mbow (links) und der Organist Eric Letzelter. Foto: Kouba Foto: Schwarzwälder Bote

Konzert: Bach und Afrika im Rahmen der Albert-Schweitzer-Tage

Königsfeld. Ein außergewöhnliches Konzert wurde zu den diesjährigen Königsfelder Albert-Schweitzer-Tagen im Kirchensaal der Brüdergemeine mit "J. S. Bach, Afrika und mehr" geboten.

Bürgermeister Fritz Link begrüßte Künstler und Besucher. Er ging auf das Wirken Schweitzers und das Verhältnis zu Königsfeld ein, warf einen Blick auf dessen mystische Deutung und sprach den therapeutischen Wert der Musik an.

Orgel und Djembé schienen nicht zusammen zu passen, aber mit durchgängigen Verzahnungen und Attacca-Programmgestaltung durch Eric Letzelter (Orgel) und Djibril Mbow (Trommel) wurde aparte Musik in exotischer Mischung bei integrierender, symbiotischer Wirkung präsentiert. Konventionelle europäische Musik vereinte sich mit kunstvollen Klängen der Trommel. Maßgebend war die virtuose Behandlung des aus Westafrika stammenden Instruments, dessen Resonanzkörper mit bloßen Händen bedient wurde. Der Improvisationskünstler bewies, dass die Kelchtrommel nicht nur reines Rhythmusinstrument ist, sondern auch dynamisch-harmonische Eigenschaften transportiert. Die rhythmischen Elemente waren von Vielfalt geprägt, und manche Formulierung wurde von Bach verwendet. Vereint waren Orgel und Djembé bei Messiaens Meditation über das in Lento und Piano gehaltene Gebet Christi zur Himmelfahrt mit großer Kantilene über Begleitakkorden und sanfter Trommeluntermalung. Charaktervoll und stilgerecht gelangen die Orgelbeiträge. Im Zentrum stand Bachs d-Moll-Concerto, eine Bearbeitung eines Vivaldi-Konzertes für zwei Violinen. Auch wenn im kurzen Grave und dem Finale kleine Unebenheiten auftauchten, blieb die gigantische Wirkung namentlich durch die Echoeffekte des Eingangsallegros, den Staccati des Grave, der klaren Gestaltung des Fugengeflechts, dem gekonnten Spiccato des Largos und dem fulminanten Schlussallegro. Die Norddeutschen Nicolaus Bruhns (e-Moll-Präludium) und Georg Böhm (Choralbearbeitung zu Vater unser im Himmelreich) kamen zu Wort, wie der Romantiker Brahms (Herzlich tut mich verlangen) und Liszt mit seinem pompösen, überschwänglichen Werk über die Tonfolge "B A C H".