Ein Kletterwald oder Streichelzoo für Erholungssuchende mit Ruhe- und Wellnessbereichen sollen künftig Möglichkeiten für einen Mehrgenerationenurlaub auf dem Areal bieten, auf dem heute noch alte Bauwerke stehen. Foto: Vaas

Projektdetails geändert. Neben Sport- und Spa-Bereich ist Gesundheit wichtiges Thema.

Königsfeld - (hü) Über die Aufstellung des vorhabenbezogenen Bebauungsplans Resort Landgut Kinderweide entschied der Gemeinderat. Einige Projektdetails änderten sich, zudem sind diverse Maßnahmen zur Artensicherung nötig.

Statt 8,09 sollen 9,11 Hektar überplant werden, so Ortsbaumeister Jürg Scheithauer. Das Gebiet wurde im Westen erweitert. Laut Stefan Kleinsorge von der Land Life Ressort GmbH soll statt eines Hotels mit vier Gebäuden ein Landgut rund um einen zentralen Marktplatz entstehen, dazu ein Sport- und Spa-Bereich.

Geblieben sind Chalets im östlichen Bereich. Das Gebiet ist in touristische Zonen eingeteilt, für Familien mit Abenteuerspielplatz, Kletterwald oder Streichelzoo, für Erholungssuchende mit Ruhe- und Wellnessbereichen. Angestrebt ist ein Angebot für einen Mehrgenerationenurlaub. Aus Wirtschaftlichkeitsüberlegungen wurde die Tiefgarage durch ein Parkhaus ersetzt. Im Norden ist ein Wohnbereich geplant, unter anderem mit zwei Appartementhäusern für die Angestellten des Hotels.

Neben Gesundheit und Sport sei das Thema Genuss ein wichtiger Aspekt und erfordere eine Top-Gastronomie. Geplant ist eine gläserne Produktion mit Chocolaterie, Käserei und Brauhaus. Die Chalets können mit oder ohne Hotelservice angeboten werden.

Gebiet in verschiedene Zonen aufgeteilt

Michael Schröder vom Büro Wick & Partner berichtete über Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange und diesbezügliche Konsequenzen. Seitens des Regierungspräsidiums gebe es keine grundsätzlichen Bedenken. Die Wohnbaufläche im Norden reduziere sich von 2,2 auf 0,8 Hektar. Laut Link soll diese im Norden Königsfelds, hinter der katholischen Kirche, einen Ausgleich finden.

Laut Kerstin Stern vom Büro Kappis & Kopf sind für das Hotel maximal vier Vollgeschosse geplant, im Badebereich und für die Chalets zwei, für den Wohnungsbau im Norden drei. Neben dem Doktortälchen sind Baumhäuser mit maximal 50 Quadratmetern Fläche angedacht.

Bedenken in Sachen Parkhaus geäußert

Eine bestehende Biotopfläche werde gesichert. Zur Ver- und Entsorgung ist ein Ausbau des Anschlusses an die L 177 vorgesehen. Durch eine Verlängerung eines Geh- und Radweges würden die Weichen zur Anbindung an den Ortskern gestellt. Schmutzwasser soll in den Kanal beim Hühnerbach geleitet werden, das Regenwasser in den Bach selbst. Zum Golfplatz hin sind möglicherweise Sicherungen nötig.

Thomas Fiehn hatte Bedenken hinsichtlich des Parkhauses. Das soll laut den Planern optisch passend eingekleidet werden. Jan-Jürgen Kachler fragte nach der angedachten Ansiedlung eines Bauernhofs und ob alles gleichzeitig umgesetzt wird. Laut Link verweigerte das Denkmalschutzamt die Verlagerung des Tonishofs. Die Fläche für Landwirtschaft wurde aus Wirtschaftlichkeitsgründen zurückgefahren, so Kleinsorge. Auch sei selbst die ursprüngliche Fläche für einen überlebensfähigen Betrieb zu klein gewesen. Es gebe aber immer noch einen Betriebshof mit Stallungen. Ein Betreiber werde verpflichtet, nicht nur die Wohnbebauung umzusetzen. Er gehe davon aus, dass Ferienhäuser und Hauptgebäude gleichzeitig umgesetzt würden. Allerdings wolle man nicht gleich das ganze Gebiet zubauen und lieber mit einem kleineren Ressort beginnen. Laut Link sollen vertraglich Umsetzungsfristen festgelegt werden.

Bei der Zielgruppe orientiere man sich am Ferienland, so Kleinsorge zur Frage von Birgit Helms. Ziel seien unterschiedliche Preiskategorien. Laut Link ist ein Vier-Sterne-Plus-Hotel gewünscht, für die Chalets eine geringere Einstufung.

Gunter Schwarz fragte nach Bereichen, die der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen. Das sollen laut Kleinsorge zumindest Manufaktur, Hofladen und Kletterwald sein. Er sei froh, dass die Hotellerie aufs Wesentliche abgespeckt wurde, so Hans Mack.

Es gebe das ein oder andere, über das man sich intensiv unterhalten müsse, so Bernd Möller. Das Projekt sei auf einem guten Weg. Eine beabsichtigte Kooperation mit der Kinderbetreuung der Gemeinde sei gut.

Umweltverträglichkeit soll umgesetzt werden

Ein Probleme habe er mit der Geschossigkeit. Laut Link ist die Sensibilität für die Topografie wichtig, der Spa-Bereich soll in die Hangkante eingelassen werden. Alfred Winski berichtete über umfangreiche Umweltverträglichkeitsprüfungen. Teile des Kletterwalds sollen einen strukturreichen Untergrund bekommen, Totholz und Altbäume für Fledermäuse sowie mehrere markante Eichen, Buchen und Kiefern erhalten werden. Vorhandene Häuser, bedeutsam als Sommerquartier für Fledermäuse, sollen im Speicher des Rathauses Ersatz finden. Erhalten werden sollen Bereiche mit Zwergsträuchern. Aufforstungen seien nicht nötig.

Winski präsentierte mögliche Ausgleichsflächen in Brücklewald und Gaienbühl. Man strebe aber nicht an, landwirtschaftlich genutzte Flächen wieder zu vernässen, so Link. Umgeleitet werden muss ein vorhandener Wanderweg, meinte Link auf Nachfrage von Fiehn. Der Weg sei ohnehin durch Geschosse vom Golfplatz gefährdet. Der Gemeinderat nahm die geänderten Planungen an.