Kommunales: Gemeinderat befasst sich mit fehlenden Plätzen für die Jüngsten / Neubau wäre zu teuer

Um eine Erweiterung der Kinderbetreuung in Erdmannsweiler und Buchenberg ab September 2021 ging es im Rahmen der Haushaltsberatung im Gemeinderat.

Königsfeld. Bürgermeister Fritz Link erinnerte an die Bedarfsumfrage im Frühjahr, wonach für das Kindergartenjahr 2021/22 alle Einrichtungen Kinder auf der Warteliste haben. Das wären in den Krippen neun, im Ü3-Bereich allerdings 15 – sodass bei neun freien Plätzen sechs Kinder keinen Platz hätten.

Um den Bedarf zu decken, untersuchte die Gemeinde Möglichkeiten zur Erweiterung der Einrichtungen in Erdmannsweiler und Buchenberg. Dabei zeigte sich, dass ein Neubau in Buchenberg 550 000 Euro kosten würde. Das sei mit Blick auf die Finanzkraft der Gemeinde unverhältnismäßig, so Link.

Kirche zeigt sich bei Krippen-Plan gesprächsbereit

In Erdmannsweiler sei dagegen das zur Verfügung stehende Gelände nicht groß genug. Deshalb schlage die Gemeinde eine gesplittete Lösung vor. Danach könnte im Dorfgemeinschaftshaus in Buchenberg für die Krippe ein Raum im Untergeschoss genutzt werden, der seit 15 Jahren vom Kirchenchor und der Jungschar genutzt wird. Der diesbezügliche Vertrag läuft bis 2026, die Gemeinde strebt nun dessen vorzeitige Aufhebung an. Die Kirche ist laut Link gesprächsbereit.

Vorstellbar ist, dass der Kirchenchor im großen Saal des Dorfgemeinschaftshauses übt. Die Jugendgruppe trifft sich nicht mehr so oft und könnte im Rathaus unterkommen.

Der Raum im Untergeschoss hat laut Ortsbaumeister Jürg Scheithauer 45 Quadratmeter und böte Platz für zehn Krippenplätze. Nötig wären räumliche Erweiterungen für etwa 163 500 Euro, zum Beispiel bei WCs und Besprechungsraum. Der Zugang zur Krippe erfolge über eine Außentreppe beim Kindergarten. Das müsse man noch mit dem KVJS abstimmen.

Beate Meier fragte nach der Möglichkeit eines zweiten Zuwegs vom Parkplatz aus. Auch dabei sei ein Höhenunterschied zu überwinden, so Link. Die vorhandene Zuwegung sei kein Problem. Scheithauer wies darauf hin, dass man die südliche Zuwegung ertüchtigen könnte und so nicht zwingend über den Hauptzugang gehen müsse.

Kammerer fragte, ob es sinnvoll wäre, die Krippe im Obergeschoss anzusiedeln. Die soll laut Link aber eine geschlossene Einheit sein, was im Untergeschoss gegeben wäre.

Es werde weitere Gespräche bezüglich der Umsiedlung des Kirchenchors geben, so Link auf Nachfrage von Birgit Helms, die bemängelte, dass die Kirche "sukzessiv beschnitten" werde. Matthias Weisser sah kein Problem darin, den Chor im großen Saal im Dorfgemeinschaftshaus unterzubringen, da der zu "95 Prozent des Jahres leer steht". Jan-Jürgen Kachler sprach von einer guten Lösung, auch angesichts des Neubaugebiets.

In Bezug auf Erdmannsweiler sprach Link von einem "bemerkenswerten Disput" mit KVJS und Landesjugendamt. Es gebe eine rechtskräftige Genehmigung für einen zweigruppigen Kindergarten mit 44 Plätzen, mit den Kindern auf der Warteliste wären 37 belegt.

Bauliche Veränderungen beträfen den Besprechungsraum und die Garderoben, die so groß sein müssen, "dass sich die Kleider der Kinder beim Aufhängen nicht berühren". Laut Scheithauer müssten dazu unter anderem der Eingangsbereich verlegt und eine Trennwand im Gruppenraum eingezogen werden.

Stefan Giesel wies darauf hin, dass pro zehn Kinder ein Waschbecken und ein WC nötig seien. Scheithauer ging aber davon aus, dass das Gesundheitsamt die jetzige Situation mittragen wird. Die Umbaukosten lägen in Erdmannsweiler bei 130 000 Euro. 70 Prozent davon wären zuschussfähig. Laut Link würde der Gemeindehaushalt mit Mehrkosten von 70 000 Euro belastet.

Der Gemeinderat stimmte dem Vorhaben letztendlich zu.