Waldbewirtschaftung: 3400 von 4000 Festmetern verarbeitet / Sorge wegen des Borkenkäfers

Von Stephan Hübner

Königsfeld. Johannes von Stemm, Sachgebietsleiter des Kreisforstamts Schwarzwald-Baar, und Matthias Berger stellten im Gemeinderat den Forstbetriebsplan 2016 vor. Berger ist seit Juni Vertreter des erkrankten Revierförsters Peter Gapp.

Von Stemm erinnerte an Probleme mit dem Bundeskartellamt, das 2014 die Struktur des Holzverkaufs gerügt hatte. Das Land habe diesen Sommer einen 200-seitigen Beschluss bekommen, der sehr weitreichend sei und nicht nur den Holzverkauf, sondern fast alle Tätigkeiten betreffe. Das Land Baden-Württemberg habe entschieden, dagegen zu klagen. Bis zur endgültigen Klärung werde es noch zwei bis drei Jahre dauern.

Um Schadensersatzrisiken abzuwehren, habe das Land zum 1. September die Organisation des Holzverkaufs neu organisiert. Er sei in eine Stelle ausgegliedert, die nicht mehr dem Forst unterstehe, sondern zur Kreiskämmerei gehöre. Trotz umfangreicher Umstrukturierungen laufe alles aber weiter wie bisher.

Im vierten Jahr der Forsteinrichtungsperiode gebe es einiges an Sturmholz. Er hoffe, dass die lang anhaltende intensive Schönwetterperiode keine Probleme mit dem Borkenkäfer bringe. Große Trockenheit mache Bäume anfällig für Borkenkäfer, beantwortete von Stemm eine Frage Thomas Fiehns.

Laut Berger liegt die Gemeinde derzeit deutlich unter dem geplanten Hiebsatz von 4000 Festmetern. Fällungen der letzten Wochen im Gebiet Gaienbühl, Weißwald und Stellwald mit etwa 2000 Festmeter seien aber noch nicht eingerechnet.

Insgesamt liege man damit derzeit bei etwa 3400 Festmetern. Aus dem Doniswald kämen noch etwa 100 Festmeter dazu. Nächste Woche solle versucht werden, den Hiebsatz voll zu bekommen, auch im Tannenwald, um der Bevölkerung das gewünschte Schmuck- und Zierreisig anbieten zu können.

Die kostenmäßigen Ansätze des Forstbetriebsplans liegen laut von Stemm etwa auf dem Niveau der Vorjahre. Geplant sind Einnahmen von 270 000 Euro und Ausgaben von 185 300 Euro. Der Gewinn läge somit bei 84 700 Euro. Größter Ausgabeposten ist die Holzernte selbst mit 120 000 Euro. Die Unterhaltung der Waldwege soll 8 000 Euro kosten, die Bewirtschaftung von Grundstücken 7 000 Euro, Waldkulturkosten und Forstschutz schlagen mit 10 000 Euro zu Buche. Der Forstverwaltungskostenbeitrag an den Kreis liegt bei 27 000 Euro.

Der Gemeinderat nahm den Forstbetriebsplan an.