Die Betreuung unter Dreijähriger im Kernort beschäftigt den Gemeinderat in Königsfeld. Foto: Lander Foto: Schwarzwälder-Bote

Umsetzung aber frühestens im nächsten Jahr möglich / Betreuung unter Dreijähriger in der Diskussion

Von Stephan Hübner

Königsfeld. Für Diskussionen sorgte im Gemeinderat das Thema der Betreuung unter Dreijähriger im Kernort. Ausgangspunkt war laut Hauptamtsleiter Martin Laufer eine Elternumfrage, die den Wunsch nach mindestens acht bis neun Krippenplätzen für die nächsten zwei Jahre ergab.

Fünf Varianten hatte die Gemeinde untersucht. Die ersten drei sahen die Betreuung im Rahmen des "TigeR"-Modells durch Tagespflegepersonal vor, entweder in angemieteten Räumen, im Kindergarten Arche oder im Gebäude Albert-Schweitzer-Weg 12 in der Dienstwohnung des Kindergartenpersonals. Variante fünf sah eine Krippe in einem Neubau an der selben Stelle vor, Variante vier eine Krippe im Kindergarten Arche unter Trägerschaft der evangelischen Gesamtgemeinde.

Einige Eltern und Vertreter des Elternbeirats des Kindergartens kamen zur Sitzung, ebenso wie eine der Damen, die Kinder im "TigeR"-Modell betreuen möchte. Bedenken waren, dass die Räume im Kindergarten zu klein sind und die dortige Hausaufgabenbetreuung gefährdet ist. Eine Mutter übergab eine Unterschriftenliste, die sich zwar nicht gegen eine Krippe, aber gegen deren Unterbringung im Kindergarten stellte. Eine Mutter berichtete über Probleme, ihre drei Kinder bei Tagesmüttern unterzubringen. Allgemeiner Wunsch war eine Betreuung nahe beim Kindergarten.

Das Kinderwohl stehe an erster Stelle, so Bürgermeister Fritz Link zu dem Vorwurf, die Kommune schaue nur auf das Geld. Man sehe keine unüberbrückbaren Schwierigkeiten für eine Integration im Kindergarten, der für drei Gruppen und 75 Kinder ausgelegt ist, derzeit aber nur zwei Gruppen hat. Von Träger und Personal sei zu erwarten, dass sie auf einen geänderten Bedarf reagieren, so Link. Die evangelische Gesamtgemeinde hatte aber nur Bereitschaft signalisiert, wenn die Krippe unter ihrer Trägerschaft läuft.

Der demografische Wandel sei unumkehrbar, so Link hinsichtlich eines Neubaus, der die Gemeinde unter Berücksichtigung von Zuschüssen etwa 120 000 Euro kosten würde. Dies sei nicht nachvollziehbar, wenn Räumlichkeiten vorhanden seien.

Mehrere Gemeinderäte sahen dies anders. Beate Berg-Haller sprach sich gegen eine Weiterverfolgung der Pläne mit der evangelischen Gesamtgemeinde aus. Jens Hagen bezweifelte, dass Tagesmütter mit Erzieherinnen gleichzusetzen seien. Kinder dürften durchaus erfahren, dass die Möglichkeiten beschränkt sind, meinte dagegen Bernd Möller. Er hielt eine gemeinsame Betreuung im Kindergarten oder einen Neubau für sinnvoll.

Bei fünf Enthaltungen, zwei Gegen- und sechs Ja-Stimmen war der Gemeinderat für einen kompletten Neubau. Dieser ist frühestens 2014 umsetzbar, so Link, der auf die Folgekosten hinwies. Damit werde das Bedürfnis der Eltern, die jetzt einen Platz benötigten, nicht befriedigt.