Der Königsfelder Forst ist Thema im Rat. Foto: Zelenjuk Foto: Schwarzwälder Bote

Gremium: Peter Gapp stellt Rat den Forstbetriebsplan vor

Königsfeld (hü). Revierförster Peter Gapp hat dem Gemeinderat in dessen jüngster Sitzung den Forstbetriebsplan 2019 mit einem vorsichtig kalkulierten Gewinn präsentiert. Ungewiss ist der Verbleib des Forststützpunkts in Königsfeld.

Laut Gapp ist der Einschlag von 4000 Festmetern 2018 schon erfüllt und so gut wie verkauft. Aufgrund des vielen noch nicht aufgearbeiteten Sturm- und Käferholzes aus Baden-Württemberg und umliegenden Ländern werde der Verkauf schwieriger. Sicher werde ein Teil des Sturmholzes aus Italien kommen. Der Beginn des Einschlags hänge von den neuen Lieferverträgen ab. Geplant seien 4000 Festmeter und ein Gewinn von 72 400 Euro. Eventuell werde es aber einen Einschlagsstopp geben.

Tannen beim Tennisplatz bereits gefällt

Gapp beschrieb die aktuellen Arbeiten beim Tennisplatz. Die höchsten Tannen hätten dort bei einem Sturm das künftige Gebäude beschädigen können, deshalb habe man sie gefällt. Erhalten und etwas gekürzt wurden dagegen die Laubbäume am Waldrand. Außergewöhnlich war die Versetzung eines Ameisenhaufens. Ob das funktioniere, werde sich erst 2019 zeigen.

Derzeit arbeite man an Ausgleichsmaßnahmen für die Windkraftanlage Brogen beziehungsweise an neuen Biotopen. Mattias Weißer bemerkte deren "teilweise wildes Aussehen". Es dürfe ruhig wild aussehen, entgegnete Gapp. Das sei ökologisch wertvoller.

Thomas Fiehn fragte nach dem neuen Forststützpunkt, für den vor einigen Jahren ein Grundstück am Sägeweiher vorbereitet wurde. Das Projekt liegt laut Gapp auf Eis. Der Staatswaldanteil mache sich selbstständig, es werde neue Forstbetriebsstellen geben. Wo sei aber noch nicht klar. Laut Bürgermeister Fritz Link setzte Forstminister Peter Hauck bis zur Umsetzung der neuen Forstverwaltung ein Moratorium an. Neue Reviere würden gegründet, nicht nötig sei aber die Gründung eigener Forstverwaltungen durch Kommunen. Die untere Forstbehörde bleibe beim Landratsamt, ausgegliedert werde der Holzverkauf. Der Gemeindewald bleibe beim Landkreis.

Viel Käferholz aufgrund der Trockenheit

Der Forststützpunkt ist nach wie vor entscheidend für die weitere Beförsterung durch den Landkreis, betonte Link. Zugesagt wurde, dass er in Königsfeld bleibe. Man werde auch einen Appell an den Minister richten. Weißer berichtete von der Kreistagssitzung, bei der man ihm nicht viel Hoffnung zum Verbleib des Stützpunkts in Königsfeld gemacht habe.

Gunter Schwarz fragte nach den Auswirkungen des trockenen Sommers. Es gebe wahrscheinlich mehr Käferbäume als derzeit bekannt sei, antwortete Gapp. Es sei unter Umständen B-Qualität, der Preis des Käferholzes im freien Fall. Wenn der Käfer schon ausgeflogen sei, lasse man den Baum besser als Totholz stehen. Der Gemeinderat nahm die Ausführungen und den Forstbetriebsplan 2019 zur Kenntnis.