Opfer von Zerstörungswut wurde am Wochenende die Nikolauskirche in Buchenberg. An dem rund 800 Jahre alten Gebäude haben nach Ermittlungen der Polizei Kinder Scheiben eingeworfen und eingetreten. Foto: Hübner

Historische Fenster eingetreten. Tatverdächtige sind Kinder aus dem Kreisgebiet. Hoher Schaden.

Königsfeld-Buchenberg - Entsetzen in Buchenberg: Rohe Gewalt wurde am Wochenende an der Nikolaus-Kirche verübt. Der Tat verdächtigt sind zwei Kinder. Das Bauwerk ist über 800 Jahre alt.

Wie ein Beamter des Polizeireviers St. Georgen gestern auf Anfrage unserer Zeitung erklärte, hatten Spaziergänger am Sonntag die Schäden entdeckt und riefen die Polizei. Bei den Ermittlungen ergab sich, dass die Bleiverglasung an mehreren Fenstern eingeworfen wurden.

Damit nicht genug: Durch ein Loch konnten die Übeltäter in das Innere der Kirche gelangen, von wo aus weitere Fenster eingetreten und eingeworfen wurden. Die Polizei hat zwei Kinder als Tatverdächtige ermittelt.

In einer Pressemitteilung bezifferten die Ordnungshüter den Schaden zunächst auf mehrere zehntausend Euro. Allerdings müsse erst ein Sachverständiger das genaue Ausmaß beurteilten, räumte der Polizeisprecher ein.

Die Nikolauskirche ist Buchenbergs ältestes Gebäude. Ihr genauer Ursprung liegt im Dunkeln der Geschichte,  nach Vermutungen von geschichtsforschern hat sie sich aus einer frühchristlichen Zelle entwickelt. Es gibt Hinweise, dass sie nach 1122 gebaut wurde.

Erstmals wurde das Kirchlein urkundlich in einem Zehntbuch erwähnt, in dem die Abgaben für die Kreuzzüge von 1275 verzeichnet wurden. 1591 wurde die Kirche umgebaut. Die Fenster des Chorraumes wurden um 1950 von Ulmer Maler Wilhelm Geyer gestaltet. Die Bleiverglasungen sind zum Teil mehrere hundert Jahre alt.