Dieter Mauch vom Verein Kunstkultur führt bei der Eröffnung der Ausstellung "wieder sehen" in das künstlerische Schaffen Erdmuth Brahmkes ein. Foto: Hübner Foto: Schwarzwälder Bote

Ausstellung: Verein Kunstkultur präsentiert Bilder von Erdmuth Brahmke / Streben nach Harmonie

Die Ausstellung "wieder sehen" mit Werken der Künstlerin Erdmuth Brahmke eröffnete am Wochenende im Raum des Vereins Kunstkultur Königsfeld. Gezeigt werden Papierarbeiten und Bilder von 1963 bis 2002.

Königsfeld. Manfred Molicki sprach von der bisher außergewöhnlichsten Ausstellung des Vereins, da es sich um Leihgaben der Freunde der Staatsgalerie Stuttgart handle. Das sei eine große Ehre. Laut dem Vorsitzenden-Stellvertreter Dieter Mauch begann die Spurensuche zur Ausstellung vor drei Jahren. Über Umwege lernte man eine Künstlerin kennen, die im ehemaligen Atelier Brahmkes in Stuttgart arbeitet.

Erdmuth Brahmke wurde 1940 in Wien geboren, wuchs in Königsfeld auf, starb 2002 und wurde auf dem Gottesacker begraben. Ihre Werke würden für bis zu 15 000 Euro angeboten, sie sei eine wichtige Stimme auf dem Kunstmarkt gewesen, habe 80 Einzelausstellungen gehabt und 600 Gemälde sowie 1500 Papierarbeiten erstellt. Die Ausstellung zeige Werke von 1963 bis 2002. Erdmuth Brahmke habe mehrere Reisen unternommen, teilweise habe das ihre Arbeitsweise radikal verändert. Ihr intensives Empfinden für Musik sei eine Möglichkeit gewesen, Sackgassen im Kopf aufzulösen.

Mauch sprach von "ungegenständlichen, nichtfigürlichen Bildern, konkreter Kunst, in der es rein um Farben und Formen, Struktur und Rhythmus" geht. Ordnung und Systematisierung seien Lebensprinzipien Erdmuth Brahmkes mit dem stän digen Streben nach Harmonie.

Er selbst sei sofort fasziniert gewesen von ihren Papierarbeiten. Pinselabdrücke auf strukturiertem Papier erzeugten "beeindruckende Effekte" und "eine Sogwirkung, die geradezu magisch ist". Erdmuth Brahmke habe gern experimentiert, auch mit Tauchblättern, einem nicht alltäglichen Verfahren, das spektakuläre Effekte erzeuge.

Mauch beschrieb verschiedene Werkgruppen, von Randbildern mit Struktur-Netzen über Bilder mit parallelen Linien auf mehreren Farbschichten bis hin zu "Farbklängen mit diffuser, schimmernder Farbgebung" oder Spätwerken mit wesentlich helleren Farben. Er lud ein, die Bilder aus verschiedenen Entfernungen zu betrachten.

Geöffnet ist der Kunstraum samstags und sonntags von 15 bis 17 Uhr sowie nach Vereinbarung. Die Ausstellung läuft bis zum 20. Oktober. Währenddessen ist das Werkverzeichnis Erdmuth Brahmkes zu einem vergünstigten Preis erwerbbar.

Es gibt begleitende Veranstaltungen. Bereits am Montag dieser Woche stand ein Podiumsgespräch mit Ursula Brahmke, der Schwester der Künstlerin, an. Am Freitag, 26. September, spricht Axel Heil ab 19.30 Uhr über "Ungegenständliches in der Kunst". Am Sonntag, 13. Oktober, hält Susanne Grötz, Kunsthistorikerin und Mitarbeiterin der Staatsgalerie Stuttgart, einen Vortrag zum Thema "Ich schreibe meine Bilder – Leben und Werk Erdmut Bramkes".