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Frequenzbringer im Lebensmitteleinzelhandel fehlt. Verwaltung sieht Ansiedlung als eher unwahrscheinlich an.

Königsfeld - Es war über Monate hinweg eines der zentralen Themen im Kurort: Die mögliche Ansiedlung von Aldi und Rossmann. Im Sommerinterview sprach Bürgermeister Fritz Link im Hinblick auf den Einzelhandel über den Status Quo und die Zukunft.

Ein Thema im Sommerinterview mit Bürgermeister Fritz Link war die Einzelhandelsstruktur des Ortes. Die sei noch gut, aber in der oberen Friedrichstraße gebe es Leerstände. Es brauche einen "Frequenzbringer des Lebensmitteleinzelhandels", um kleinteilige Ladenstrukturen langfristig zu erhalten.

Mit Schlecker-Schließung im Jahr 2012 geht ein Segment verloren

Schon 2012 habe die Gemeinde mit der Schließung des Schlecker-Marktes das Drogeriesegment verloren, Mitte 2018 sei der Verkauf der Treff-Filiale durch Edeka festgestanden. Nachweislich liege der jährliche Kaufkraftabfluss Königsfelds bei sieben Millionen Euro, der Einzelhandelsbesatz sei deutlich unterdurchschnittlich. Deshalb seien Bemühungen der Verwaltung in Sachen Ansiedlung eines Discounters und eines Drogeriemarktes "vorausschauende Kommunalpolitik".

Auch der Gewerbeverein spreche sich überwiegend für eine solche Ansiedlung aus. Wenn nur zehn Prozent der zusätzlichen Besucher in den Kernort gingen entspräche das 50 Kunden mehr pro Tag.

Die intensive Diskussion um einen möglichen Standort bei der Grundschule im Kernort und dessen Ablehnung durch den Gemeinderat sei "aus städtebaulicher Sicht nachvollziehbar."

Verwaltung untersucht mit Nachdruck Alternativstandorte

Deshalb untersuche die Verwaltung derzeit mit Nachdruck Alternativen. Die müssten aber den planungsrechtlichen Anforderungen des Integrationsgebotes entsprechen und deshalb auf der Flache innerhalb der Umgehungsstraßen L 177/L 181 liegen. Sie seien zudem in Privateigentum.

Eine Ansiedlung eines Öko-Lebensmittelladens im vorhandenen Treff-Gebäude sei "illusorisch" da der Standort zu klein sei. Zwar laufe der Pachtvertrag Edekas für das Gebäude noch 20 Jahre, die von der Brüdergemeine erhoffte Belegung mit einem Lebensmittel- oder Drogeriemarkt sehe die Verwaltung aber als eher unwahrscheinlich an. Die Zentralisierungstendenzen im Lebensmitteleinzelhandel könne man nicht aufhalten, gefordert seien Flächen von 600 bis 800 Quadratmetern.