Arnulf Struck vom Verein "kukuk" zeigt in der Lesegalerie Collagen, Decollagen und Mischtechniken zum Thema "Living in a Box". Foto: Hübner Foto: Schwarzwälder-Bote

Ausstellung mit Werken von Arnulf Struck in der Lesegalerie eröffnet / Der Versuch, zu provozieren

Von Stephan Hübner

Königsfeld. "Living in a Box" heißt der Titel einer Ausstellung, die seit dem Wochenende in der Lesegalerie zu besichtigen ist. Gezeigt werden dort Werke von Arnulf Struck, die als Collagen, Materialcollagen oder in Mischtechniken entstanden. Struck ist Gründungsmitglied des Vereins "kunstkultur königsfeld" (kukuk), der derzeit im Ort mehrere Ausstellungen präsentiert. Der Verein hat laut Mitgründer Manfred Molicki momentan 60 Mitglieder, die alle sehr aktiv seien.

Molicki begrüßte die Gäste zur Vernissage. Er erinnerte an Arnulf Werdegang, der vor 40 Jahren an er Staatlichen Akademie für bildende Künste in Stuttgart begann mit Grafik- und Kommunikationsdesign. Sein damaliger Professor Kurt Weidemann habe, wie Molicki erläuterte, unter anderem die Logos des Automobilkonzerns Daimler oder der Deutschen Bahn entworfen. Bei Struck sei viel von Weidemann hängen geblieben.

Das Minimalistische, auf das Wesentliche reduziert und den Versuch, zu provozieren, könne man bei Struck finden. Natürlich könne man darüber streiten, nach dem Motto "Was ist Kunst und was kann weg". Was aber von niemandem mehr abgelehnt werde, werde auch von niemandem mehr zur Kenntnis genommen.

Struck habe nicht nur durch Ausstellungen auf sich Aufmerksam gemacht. Molicki erinnerte an die Logos Königsfelds und des Freibads oder an die Fahneninstallationen im Kurpark. Dies alles trage seine Handschrift.

Struck wolle Grafiker sein, kein Maler. Er arbeite in Schichten, mit Collagen und deren Gegenstück Decollagen. Dies sei, was für ihn Leben bedeute. Deshalb zeigten die Arbeiten den Menschen in der Welt, in der er lebe.

Man sieht anonyme Gesichtsprofile

Man sehe immer wieder anonyme Gesichtsprofile und Teile der Konsumgesellschaft, das Leben und Denken im Kasten oder Kastendenken. Dies solle irritieren und stören im Denken und sei auch nicht unbedingt alles schön anzusehen.

Das Schräge, etwas Andere rege aber an, das eigene Denken mal zu überprüfen. Jemand lerne nur, wenn er die Notwendigkeit sehe, also müsse man ihn beim Lernen stören. Es gehe darum, neu zu denken, sonst müsse man nichts ändern. Jeder solle die Werke auf sich wirken lassen.

Weitere Informationen: Teile der Ausstellung sind noch bis Mitte Juni zu sehen.