Sie stellen die erste Ortschronik Burgbergs und ebenfalls käuflich erwerbbare Fahnen im Rathaus vor: Ortsvorsteher Frank Schwarzwälder (von links), der für das Layout zuständige Alexander Wilde, Verfasserin Dorothea Zimmermann-Weisser und Bürgermeister Fritz Link. Foto: Hübner Foto: Schwarzwälder Bote

Heimat: Bürgermeister Link stellt die Verfasserin Dorothea Zimmermann-Weisser vor

Von Zeitungsartikeln über Notizen von Bürgern bis hin zu Beiträgen über die Ortsgeschichte: Die Ortschronik Burgberg hat allerlei Interessantes zu bieten.

Königsfeld-Burgberg. Die nach langen Jahren fertige Ortschronik stellten Bürgermeister Fritz Link, Ortsvorsteher Frank Schwarzwälder, die Verfasserin Dorothea Zimmermann-Weisser und der fürs Layout zuständige Alexander Wilde im Rathaus vor.

Bürgermeister Fritz Link sprach von einem geschichtsträchtigen Tag. Die alle Jahrhunderte der Ortsgeschichte umfassende Chronik sei mit Blick auf die grafische Umsetzung sicher eine der schönsten.

Aufgrund der Bedeutung des Rittergeschlechts Burgbergs bis Neuhausen oder Buchenberg sei das Fehlen einer zusammenfassenden Darstellung dieser Geschichte ein Manko gewesen. In der Raumschaft habe es aufgrund des Rittersitzes immer wieder kriegerische Auseinandersetzungen gegeben. Es sei wichtig, den Blick auf die Wurzeln zu richten. Wer seine Herkunft nicht kenne, könne keine Leitplanken dafür aufstellen, wohin sich die Gesellschaft bewegen solle.

Die Aufarbeitung der Unterlagen war eine Herkulesarbeit

Die Aufarbeitung von Urkunden und anderen Unterlagen durch Dorothea Zimmermann-Weisser nannte er eine Herkulesarbeit, die Verifizierung von Quellen sehr aufwendig. Link überreichte ihr zum Dank das in Glas und Blei eingefasste Ortswappen.

Sie sei keine Historikerin sondern Psychologin, so Zimmermann-Weisser, die dennoch Verbindungen beider Bereiche sah. Denn "man weiß nur wo man hin will, wenn man weiß wo man herkommt". Als Motivation nannte sie ihren Großvater, der Geschichten von Rittern und Burgen erzählte. Auch habe sie herausgefunden, dass ihre Familie im ehemaligen Taglöhnerhaus der heutigen Getreidemühle Götz wohnte. Die Recherchen begannen aber in ihrer Zeit im Ortschaftsrat, mit einer Kiste voll alter Dokumente im Zimmer des Ortsvorstehers.

Zimmermann-Weisser erinnerte an Bürger, deren Notizen in das Buch gelangten. Dieter Storz habe sich akribisch mit den Herren von Burgberg und der unteren Mühle beschäftigt, seine Frau Brigitte Skizzen dazu geliefert. Über das Internet machte man Dieter Storz in Berlin ausfindig, der zwischen 2012 und 2015 noch viele Texte verfeinerte.

Zeitungsartikel über "Land und Leute", das Glasbachtal oder Flurnamen, stammten vom ehemaligen Schulleiter Eugen Krauter und seiner Frau Gertrud. Ein Text stammt von Dorfkrankenschwester Pauline Bäuerle, die von 1866 bis 1946 lebte. "Ein wichtiger Chronist" war Emil Maier, der über Vereine, die beiden Weltkriege und das Dritte Reich schrieb.

Arbeit an dem Buch beansprucht gute zehn Jahre

Enthalten sind zwei von Johann Haller verfasste Burgberger Sagen und ein "umfassender Artikel über Burgberg" von Christina Nack aus dem Jahr 2004. Die aktuelle Dorfentwicklung beschrieb Frank Schwarzwälder. Dazu finden sich im Buch einige Bilder, zum Beispiel eine Luftaufnahme von 1932 oder Ansichtskarten von Personen und Mühlen.

Der fürs Layout zuständige Wilde beschrieb sich als Späteinsteiger und sprach über den Prozess, das trockene Zahlenmaterial durch weniger wissenschaftliche Texte aufzulockern.

Nach fast zehnjähriger Arbeit sei die Chronik fertig, so Ortsvorsteher Frank Schwarzwälder. Burgberg habe als einzige Teilortsgemeinde noch keine Chronik gehabt und es sei eine der schönsten, wenn nicht die schönste. Man habe alle Höhen und Tiefen mitgemacht und bis in die Nacht diskutiert. Es sei ein tolles, gut lesbares Buch geworden, mit wissenschaftlich belegbaren Zahlen und Geschichten. Das von der Gemeinde zur Verfügung gestellte Geld wurde dank viel Eigenarbeit nicht ganz aufgebraucht. Dafür habe er Fahnen angeschafft, die ebenfalls käuflich erwerbbar seien. Das Buch kostet 20 Euro, eine Fahne 45 Euro.