Die CDU spricht sich für ein breiteres Einkaufsangebot in Königsfeld aus.Foto: © benjaminnolte –stock-adobe.com Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Christdemokraten nehmen Stellung und argumentieren mit Vorteilen für Königsfeld

Königsfeld. Der CDU-Ortsverband Königsfeld spricht sich nach ausführlicher Diskussion einstimmig für die geplante Ansiedlung eines Discounters und eines Drogerie-Marktes im Kernort aus und sieht darin eine willkommene Stärkung der Gesamtgemeinde Königsfeld als übergeordnetem Wirtschaftsstandort im "vorder-Villinger Raum" wie mitgeteilt wird.

Die CDU unterstützt die Bemühungen des Bürgermeisters und der Verwaltung, der großen Mehrheiten des Gemeinderates und des Königsfelder Gewerbevereins.

Jahrzehntelang verfügte Königsfeld neben einem Vollsortimenter (Edeka) über einen Discounter (Plus, später Treff) und einen Drogerie-Markt (Girod, später: Schlecker). Der Wegfall der beiden Letzteren hinterließ eine spürbare Lücke in der örtlichen Versorgung und zwang immer mehr Bürger zu Einkäufen in der weiteren Umgebung. Eine solche Lücke wieder zu füllen, gehört zu den immer schwierigeren Aufgaben eines Bürgermeisters und eines Gemeinderates, so die CDU. Schon die Bereitschaft zur Ansiedlung von Firmen wie Aldi und Rossmann sei ein Erfolg.

Für einen immer wieder ins Gespräch gebrachten CAP-Markt (Inklusionsbetrieb) anstelle des bisherigen Treff-Marktes liegt bis heute kein konkretes Konzept vor. Diese Märkte tragen sich in Gemeinden der Größe Königsfelds in der Regel nicht und bleiben Zuschussbetriebe. Obwohl zwischenzeitlich das Erbbaurecht aufgehoben wurde, besteht seitens Wettbewerber kein Interesse zur Ansiedlung eines Marktes an diesem Standort, heißt es weiter. Also bleibe nur das Projekt an der geplanten Stelle.

Für die Bedenken der Anlieger habe die Orts-CDU volles Verständnis. Die erwartete Beeinträchtigungen sollten von der Gemeinde durch Gutachten minimiert werden. Eine Bestandsgefährdung des vorhandenen Vollsortimenters bestehe nicht.

Ganz wichtig sei den Christdemokraten, dass all die, die finanziell nicht so gut gestellt sind, ein erweitertes Warenangebot vor Ort vorfinden werden. Viele Ältere gehören dazu, aber auch Familien mit Kindern. Ein reichhaltiges Angebot preisgünstiger Waren des täglichen Bedarfes vor Ort gehöre zu den Einrichtungen, für die eine Gemeinde zu sorgen habe.

Ein gesteigertes Konsum-verhalten erwartet die CDU nicht. Die Kaufentscheidung treffe immer noch der Kunde. Wichtig sei, dass das Geld im Ort verbleibe. Laut Gutachten gehe es um einen jährlichen Kaufkraftverlust von mehr als sieben Millionen Euro, die im Umland ausgegeben werden. Hinzu kommen nach vorsichtiger Schätzung mindestens 2,7 Millionen unnötig gefahrene Kilometer. Eine Ansiedlung würde die Attraktivität des Kernortes heben. Das stärke den Ort im Wettbewerb mit den Umlandgemeinden.

In den Augen der CDU ist es unredlich, mit Albert Schweitzer zu argumentieren, im Stile von "das hätte er nicht gewollt". Doch er lebte in seiner Zeit. Hierzu konnte er Stellung beziehen und tat das auch. Aber er war alles andere als weltfremd.