Der Fachmann, Förster Peter Gapp, zeigt den Buddlern wie es richtig geht. Foto: Hettich-Marull Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: "Einheitsbuddeln" am 3. Oktober / Bundesweite Aktion auch in Mönchweiler

Der Impuls kam aus dem hohen Norden und hat Organisator Jochen Schwarzwälder sofort elektrisiert. Am Tag der Deutschen Einheit einen Baum zu pflanzen und diese Aktion in ganz Deutschland zu etablieren.

Schwarzwald-Baar-Kreis. Das große Ziel: In der Bundesrepublik jedes Jahr rund 83 Millionen neue Bäume zu pflanzen. Die Fühler hat man ausgestreckt, um geeignete Flächen zu finden – und vor allem Gemeinden, die sich von der Initiative anstecken lassen. In Mönchweiler und Königsfeld ist man fündig geworden – auch weil der zuständige Revierförster Peter Gapp seine Unterstützung zugesagt hat und die beiden Bürgermeister Rudolf Fluck und Fritz Link die benötigten Pflanzen zur Verfügung gestellt haben.

Am 3. Oktober warteten die Organisatoren gespannt auf die Resonanz auf ihren Aufruf. 9.30 Uhr war Treffpunkt an der Waldhütte in Mönchweiler, kurz oberhalb der Grillstelle. Förster Peter Gapp war noch unsicher, wie viele Teilnehmer wohl kommen würden. "Von zehn bis 50 ist alles möglich." Und es wurden am Ende mehr als 40, die, bewaffnet mit Spaten und Gummistiefeln, nach und nach an der Hütte eintrafen. "Eine logistische Herausforderung, alle an die Pflanzplätze zu bringen", zeigte sich Gapp angesichts des Ansturms überrascht. "Toll, dass so viele gekommen sind", begrüßte er die große Gruppe aus vielen unterschiedlichen Gemeinden.

Wenn er in Gemeinderatssitzungen über den Wald berichte, falle ihm immer wieder auf, wie wenig die Bürger sich dafür interessieren. "Eigentlich sind sie alle Waldbesitzer und der Wald müsste ihnen wichtig sein", bedauerte er. Dass der Wald aufgrund der Trockenheit und des Klimawandels im Moment wieder mehr im Fokus der Medien steht, sei nicht zu übersehen. "Schade, dass sich die Menschen erst dann für eine Sache interessieren, wenn die Gefahr besteht, sie zu verlieren", merkte er an.

Der Umbau des Waldes zu einem Mischwald habe man in den Gemeinden Königsfeld und Mönchweiler schon seit vielen Jahren vorangetrieben. Nur noch ein geringer Teil der jährlich gepflanzten Bäume sind Fichten. Bürgermeister Rudolf Fluck, der sich ebenfalls an der Pflanzaktion im Gemeindewald beteiligte, freute sich ebenfalls über die stattliche Anzahl an "Buddlern". Ihn treibe der Zustand der Wälder persönlich um. "Man schaut, wenn man in der Natur ist, genau hin und erkennt die Schäden." Deshalb sei er auch gerne bereit gewesen, diese Initiative zu unterstützen. Gapp verteilte Pflanzen und Pflanzer gerecht auf verschiedene Flächen in beiden Gemeinden. Rund 200 Bäume waren für die Aktion vorgehalten – es stand also einiges an Arbeit an. Vor allem auf Kahlflächen – verursacht durch den Einschlag von Käferholz – machten sich die Gruppen nach einer Einweisung durch den Forstmann an die Arbeit. Unter den Pflanzen befanden sich auch einige Exoten". Man wolle versuchen, auch einige wärmeliebenden Pflanzen im hiesigen Wald anzusiedeln. Dazu zählen unter anderem die Elsbeere, der Speierling, die Bergulme oder Esskastanie und Walnuss. Mit viel Elan machten sich die Teilnehmer an die Arbeit. Der Regen der vergangenen Tage war für die Aktion ein Segen. Dadurch war das Erdreich weich und die Setzlinge mussten nicht angegossen werden.