Das Team des Schwarzwald-Baar-Klinikums freut sich über die Auszeichnung als „Alterstraumatologisches Zentrum“ (von links): Miriam Sauter (Qualitätsmanagement), Matthias Geiser (Geschäftsführer), Annika Hecht (Unfallchirurgie), Klaus Kugel (Qualitätsmanagement), Nadine Feirer (Unfallchirurgie), Susanne Langkau (Altersmedizin), Ilse Gehrke (Altersmedizin), Albrecht Kehr (Altersmedizin) und Jörg Bayer (Unfallchirurgie). Foto: Schwarzwald-Baar-Klinikum

Es geht um die medizinische Versorgung älterer Menschen: Experten des Schwarzwald-Baar-Klinikums arbeiten im neuen Zentrum für Alterstraumatologie Hand in Hand zusammen.

Die Zertifizierungsgesellschaft Geri-Zert GmbH hat erstmals die Alterstraumatologie am Schwarzwald-Baar-Klinikum ausgezeichnet.

Das Zertifikat bestätigt hohe Qualitätsstandards bei der Versorgung betagter Menschen mit Verletzungen, insbesondere bei Knochenbrüchen, teilt das Klinikum mit.

Experten der Klinik für Innere Medizin IV, Allgemeine Innere Medizin und Altersmedizin, und der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie arbeiten im neuen Zentrum für Alterstraumatologie Hand in Hand zusammen. Gemeinsam haben sie neue Versorgungsstrukturen ins Leben gerufen, um eine umfassende und ganzheitliche Betreuung von geriatrischen Unfallpatienten zu gewährleisten.

Besondere Risiken

„Wenn sich ältere Menschen Frakturen oder andere Verletzungen zuziehen, bestehen für sie besondere Risiken“, erläutert Ilse Gehrke, Direktorin der Klinik für Innere Medizin IV, Allgemeine Innere Medizin und Altersmedizin am Schwarzwald-Baar-Klinikum. „Die Patienten haben häufig mehrere Begleiterkrankungen oder leiden unter altersbedingten Einschränkungen wie Osteoporose und Gebrechlichkeit.“

Die Verletzungsfolgen und die Genesung sind dann besonders herausfordernd, zeigt das Klinikum weiter auf. Ältere Personen benötigen deshalb eine umfassende Betreuung, die über die reine unfallchirurgische Behandlung hinausgeht. „Im Zentrum für Alterstraumatologie arbeiten Experten für Altersmedizin und Unfallchirurgie fachübergreifend zusammen. Gemeinsam verfolgen wir das Ziel, die Patienten so zu mobilisieren, dass ihnen eine schnelle und selbstbestimmte Rückkehr in die eigene häusliche Umgebung möglich ist“, so die Medizinerin.

Vom Team beurteilt

Bereits bei der Aufnahme in der Zentralen Notaufnahme werden die betagten Traumapatienten im Rahmen eines systematisch-geriatrischen Screenings von einem spezialisierten Team beurteilt. Gemäß ihrem altersmedizinischen Behandlungsbedarf werden sie gegebenenfalls als Risikopatient identifiziert.

Individuelle Behandlung

Jörg Bayer, Direktor der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie, erläutert: „Nach einem Unfall oder Sturz untersuchen wir unsere älteren Patienten eingehend und erstellen einen individuellen Behandlungsplan. Dabei wägen wir die operativen Möglichkeiten der modernen Unfallchirurgie und Orthopädie sorgsam ab.“

OP am Standort VS

Operiert wird am Klinikstandort Villingen-Schwenningen. Bei den älteren Menschen sind das häufig Oberschenkel-, Becken-, Wirbelkörper- oder Oberarmfrakturen. „Wir operieren minimalinvasiv gemäß alterstraumatologischer Prinzipien und verwenden spezielle Implantate.

Im Bedarfsfall besteht die Möglichkeit, im Anschluss an die Operation eine krankenhausbegleitende Frührehabilitation am Klinikstandort Donaueschingen einzuleiten“, so der Chirurg.

Komplexbehandlung

Die geriatrische, frührehabilitative Komplexbehandlung ist notwendig, wenn zusätzlich zum Knochenbruch beispielsweise noch Entzündungen, Verwirrtheit oder Nebenwirkungen von Medikamenten auftreten, informiert das Klinikum weiter. „Die Komplexbehandlung dauert in der Regel mindestens 14 Tage im Anschluss an eine Operation oder einen Sturz“, erklärt Gehrke.

Zum interdisziplinären Team gehören Unfallchirurgen und Geriater ebenso wie besonders geschulte Pflegefachkräfte, Physio- und Ergotherapeuten, Logopäden, Seelsorger, Psychologen und Case Manager.

Wertvolle Zusammenarbeit

„Die fachübergreifende und interprofessionelle Zusammenarbeit ist enorm wertvoll, um die Patienten schnell wieder auf die Beine zu bringen“, weiß Bayer. Und Gehrke betont: „Wir freuen uns über die Auszeichnung als Zentrum für Alterstraumatologie und sind stolz, dass wir damit einen wichtigen Beitrag für eine moderne und zukunftsorientierte Versorgung von geriatrischen Patienten in der Region leisten.“