Marie Holler zeigt es: Pflanzenkohle kann Ackerboden verbessern. Foto: Holler

So viel Pflanzenkohle wie möglich soll in den Boden eingebracht werden. Das soll dem Klima helfen.

Rosenfeld - Pflanzenkohle ist gut für das Klima – und den Boden. Es bindet Kohlenstoffdioxid und fördert gleichzeitig die Artenvielfalt. Deshalb möchte die gemeinnützige Initiative Netzwerk Blühende Landschaft in Zukunft so viel Pflanzenkohle wie möglich in den Boden bringen. Und mit den Klimapatenschaften kann jeder mitmachen.

"Auch auf den Boden schauen"

"Wenn wir etwas für Blütenbestäuber tun wollen, können wir nicht nur auf die Blüten schauen. Insekten- und damit Bestäuberschutz fängt bereits im Boden an. Gesunder Boden, gesunde Pflanzen, gesunde Blüten." Das ist die Meinung von Marie Holler. Die Geoökologin und Referentin im Netzwerk Blühende Landschaft sagt: "Und wenn wir schon auf und in den Boden schauen, sollten wir den Klimaschutz gleich mitdenken. Denn: Auch Klimaschutz beginnt im Boden."

Pflanzenkohle bindet Treibhausgas

Mit sogenannten "Klimapatenschaften" realisiert das Netzwerk Blühende Landschaft daher seit Kurzem Klimaschutz, (Bestäuber-)Biodiversität und zukunftsfähige Landwirtschaft in einem. Der Klimapatenbeitrag konkret bringt Pflanzenkohle in die Fläche. Mit Pflanzenkohle angereicherte Böden speichern aktiv Kohlenstoff, fördern den Humusaufbau, bieten die Basis für gesundes, nachhaltiges Pflanzenwachstum und fördern natürliche Vielfalt. "So binden Projektpartner und Klimapaten gemeinsam und langfristig CO und sichern dabei die Lebensgrundlagen für Biene, Mensch und Natur", strahlt Marie Holler. "Unsere Klimapaten wählen einen CO-Betrag, den sie dauerhaft ausgleichen möchten", erläutertMarie Holler. "Diese Menge an CO entspricht einer bestimmten Menge an Kohlenstoff, welcher in Pflanzenkohle langfristig stabil gebunden bleibt."

Das Netzwerk Blühende Landschaft organisiert über die Klimapatenbeiträge qualitativ hochwertige Pflanzenkohle und bringt sie in die Kreislaufwirtschaft seiner Flächenpartner ein: im Einstreu, im Viehfutter, im Kompost, zur "Gülleveredelung" oder direkt als Bodenzusatz.

Doch was ist Pflanzenkohle eigentlich genau? Pflanzenkohle ist ein hoch poröses, kohlenstoffhaltiges Material, gewonnen aus pflanzlichen Reststoffen. Verwertet werden kann dabei so ziemlich alles, was in der Landschaft übrig bleibt und bis dato ungehindert CO emittiert: vom Grünschnitt über Holzfeinsiebreste bis hin zum Klärschlamm. Biomasse-Reststoffe könnten damit zukünftig in dezentralen Anlagen zu Pflanzenkohle weiterverwertet und als regionale Klimasenke sowie – je nach Ausgangsmaterial – als Bodenverbesserer eingebracht werden.

Wasser und Dünger bleiben im Boden

Die feinporige Oberfläche nimmt Nährstoffe und Wasser wie ein Schwamm auf und gibt sie, in den Boden eingebracht, dosiert wieder ab. "Dies fördert die Bodengesundheit, den Humusaufbau und kann in Trocken- und Krisenzeiten der rettende Strohhalm für unsere landwirtschaftlichen Kulturen sein. Es muss außerdem nicht ständig nachgedüngt werden. Die Auswaschungen von Nährstoffen werden mit Pflanzenkohle im Boden gemindert", weiß die Geoökologin.