"Klimaschutz geschieht vor Ort", betont Landrat Günther-Martin Pauli. Foto: Landratsamt

Umweltschutz ist mittlerweile eines der wichtigsten politischen Themen. Landrat Günther-Martin Pauli gab nun in einem Gastbeitrag beim europäischen "4Regions4Future" Einblicke in die Nachhaltigkeitsstrategien. Der Zollernalbkreis steht bei den CO2-Einsparungen schon heute weit unter dem vorgegebenen Ziel.

Zollernalbkreis - Pauli hielt als Mitglied des Landesbeirats für nachhaltige Entwicklung einen Gastbeitrag beim europäischen Projekt "4Regions4Future". Er gab Einblicke in die Nachhaltigkeitsstrategien des Bundes und Landes Baden-Württemberg sowie die Chancen und Herausforderungen, vor denen öffentliche Verwaltungen stehen.

"Klimaschutz geschieht vor Ort", betonte Landrat Pauli in seinem 20-minütigen Vortrag. In vielen Bereichen seien die kommunalen Vertreter Vorreiter – dort würden die Regularien durch die Bundes- und Landesregierung umgesetzt. So liege der Zollernalbkreis bei der CO2-Einsparung von kreiseigenen Liegenschaften schon heute weit unter dem von der Landesregierung vorgegebenen Ziel von 40 Prozent gegenüber dem Jahr 1990.

Der Energiemix bei kreiseigenen Gebäuden werde, so Pauli, seit 2006 kontinuierlich ausgebaut. So liege die CO2-Einsparung allein durch die Fotovoltaik-Anlagen von 2015 bis 2019 bei rund 172 Tonnen CO2. Mit den Fotovoltaikanlagen, die Ende 2020 auf dem Dach des Landratsamts eingerichtet wurden, steige die CO2-Einsparung jährlich um weitere 14,7 Tonnen.

Langfristige Steigerung der solaren Ernergiegewinnung

Durch den "Solaratlas Zollernalbkreis" werde allen Einwohnern ein informatives Instrument zur Ermittlung des eigenen Dachpotenzials kostenfrei angeboten, betonte Pauli. Der Landkreis und die Energieagentur Zollernalb beabsichtigten hiermit langfristig eine Steigerung der solaren Energiegewinnung.

Mit innovativen Projekten wie der Nutzung von Deponiegas in der Deponie Hechingen (Energieinhalt 4 206 259 Kilowattstunden im Jahr 2014), möchte der Landkreis eine Vorbildfunktion einnehmen. Diese Wärme werde zur industriellen Wärmeerzeugung eines ortsansässigen Medizinunternehmens vollständig genutzt, wodurch andere Brennstoffe eingespart würden.

"Die Steigerung energieeffizienter Maßnahmen verbunden mit einem wirtschaftlich sinnvollen Ausbau der erneuerbaren Energien erfordert ein gemeinsames und ständiges Engagement von Kommunen, Unternehmen und Bürgern im Landkreis", sagte Pauli.

Der Nachhaltigkeitsbeirat

41 Vertreter aus den Bereichen Wirtschaft und Wissenschaft sowie die Spitzen von Verbänden und Institutionen sind im Nachhaltigkeitsbeirat Baden-Württemberg vertreten, dessen Vorsitzender Ministerpräsident Winfried Kretschmann ist.

Seit 2019 gehört Landrat Pauli als Nachfolger des Tübinger Landrats Joachim Walter sowie Vertretern des Landkreistags dem Beirat an. Zu dessen Aufgaben zählen die Impulssetzung für eine nachhaltige Entwicklung Baden-Württembergs sowie die Erarbeitung von entsprechenden Empfehlungen. Schwerpunktthemen sind unter anderem "Energie und Klima", "Bildung für nachhaltige Entwicklung" und "Nachhaltiger Konsum". Ziel des Landesbeirats für nachhaltige Entwicklung ist es, Landkreise, Städte und Gemeinden dabei zu unterstützen, nachhaltige Entwicklungen voran zu treiben.

4Regions4Future

Das Europareferat des Regierungspräsidiums Karlsruhe führt derzeit gemeinsam mit der Region Flandern, der Provinz Flämisch-Brabant sowie der Metropolregion Rhein-Neckar ein zweijähriges europäisches Projekt zum Thema Nachhaltigkeit in der Verwaltung mit dem Titel "4Regions4Future – für ein nachhaltiges Verwaltungsmanagement in Europa" durch.