Klaus Melber verstarb im Alter von 80 Jahren. Foto: Melber

Der Nagolder Musiker und Pädagoge Klaus Melber ist verstorben. Drei Kollegen und Freunde des Verstorbenen blicken in diesem Nachruf auf sein Leben zurück.

Nagold - Am 23. Januar starb Klaus Melber im Alter von 80 Jahren. Er war ein begnadeter Pianist, ein einfühlsamer Liedbegleiter und ein seine Schüler begeisternder Musikpädagoge. Mit seiner Arbeit (ab 1969) als Lehrer am Aufbaugymnasium in Nagold und danach am Otto-Hahn-Gymnasium hat er das musikalische Leben in den Schulen und der Stadt maßgeblich belebt und bereichert.

Fast alle Schüler im Chor

Am Aufbaugymnasium gründete er seinen ersten Schulchor, der fast alle Schüler umfasste, mit ihnen gelangen ihm Beifall umrauschte Aufführungen, zum Beispiel die "Carmina Burana" von Carl Orff. Dabei wirkten sogar Eltern und Kollegen mit. Nach Schließung des ABGs wirkte er am OHG. Nachdem er schon den Musik-Leistungskurs am ABG geleitet hatte, an dem auch Schüler des OHGs teilnahmen, führte er diese Tradition am OHG fort. Auf sein Betreiben entstand der Musikzug am OHG. Gerne erinnern wir an die Aufführung des Musicals "Anatevka" (J. Bock/J. Stein). Ebenso an die großartigen Aufführungen der c-Moll Messe von Mozart, an Haydens "Schöpfung", das Requiem von Fauré oder Dvoraks Messe in D-Dur. Aber auch kleine Kostbarkeiten wie das Singspiel "Der Igel" mit einer 5. Klasse führte er auf, wobei die gesamten Eltern aufs Vielfältigste mitwirkten.

Begleiter hochrangiger Künstler

Dank seines Könnens hatte er eine unglaubliche musikalische Bandbreite, neben der klassischen Musik (Solist mit verschiedenen Klavierkonzerten) war er auch im Kabarett zum Beispiel mit den "Zeitspöttern" als Pianist und als Interpret von Georg Kreisler-Liedern ("Der Musikkritiker") immer wieder aktiv. Als kongenialer Begleiter von hochrangigen Künstlern wie Ricardo Odnoposoff (Violine) und Ludwig Hölscher (Cello) brachte er auch berühmte Sänger wie Georg Jelden, Peter Schreier und Cornelius Hauptmann nach Nagold und begleitete deren Liedprogramme. Mit Peter Schreier eröffnete er 2002 das Schwarzwaldmusikfestival mit Schuberts "Winterreise" in der Stadthalle.

Seine musikalische Vielfältigkeit zeigte sich unter anderem 2006, als er in einem Stuttgarter Antiquariat die Originalpartitur von Carl Joseph Rodewalds "Stabat mater" von 1785 entdeckte und dann in Nagold aufführte.