Halbzeit beim Bau des Kindergartens "Funkelstein". Stadtbaumeister Holger Kurz (von links), Architekt Franz Eisele, Jürgen Wenzler vom Bauamt, Ortsvorsteher Helmut Bertsche und Bürgermeister Jonathan Berggötz besuchten die Baustelle. Foto: Kaletta

Die Kinder und die Erzieherinnen des Kindergartens "Funkelstein" müssen sich noch einige Monate gedulden, aber sie freuen sich jetzt schon, wenn sie aus den Containern auf dem Rathausplatz in die neuen Räume einziehen können.

Bad Dürrheim-Hochemmingen - "Es ist Halbzeit", verkündete Stadtbaumeister Holger Kurz bei der Besichtigung der Baustelle. Angedacht war, dass alles bis zum Jahresende fertig sein wird, aber nun werde es doch noch ein paar Monate länger andauern. Das liege vor allem an der verzögerten Lieferung von Material. Eine eingetretene Verzögerung von vier Wochen hätten die Handwerker aufholen können. Alle Gewerke seien ausgeschrieben.

Groß, hell und freundlich werden die neuen Räume aussehen, in denen bis zu 70 Kinder betreut werden können. Damit kann die Einrichtung eine dreizügige Betreuung anbieten. Jeder Gruppe werde ein Raum und zusätzlich ein Intensivraum zur Verfügung stehen. Es wird einen Ruheraum geben, der mit Befestigungen von Schaukelelementen auch spielerisch genutzt werden könne. Es werde neue sanitäre Anlagen für die Kinder geben, für die Erwachsen werden diese im Rathaus sein. Gut gelöst sei mit durchdachten Wegen die Verbindung zwischen Küche und Mensa. Dazu werde es Büro – Lager – und Abstellräume geben.

Technik verursacht Mehrkosten in Höhe von 113.000 Euro

Die Kosten, so erläuterte der Stadtbaumeister, habe man nicht einhalten können. Angesetzt habe man 620 000 Euro, nun müsse mit einer Summe von rund 733 000 Euro gerechnet werden. Die Mehrkosten würden hauptsächlich in die Technik fließen.

"Es tut weh, dass es nicht die Bereiche sind, in denen die Kinder direkt etwas davon haben", bedauerte Kurz. An Bodenbelägen, solle nicht gespart werden, gedacht werde an Holzfußböden aus Eichenholz, keine PVC-Beläge. "Wir sind keine PVC-Stadt, es wird auf Nachhaltigkeit geachtet", ließ er wissen.

Mit dem Neubau sei eine gute Entscheidung getroffen worden, meinte Bürgermeister Jonathan Berggötz. Der Gemeinderat hätte auch zugestimmt, wenn die Kosten von Anfang an höher gewesen wären. Als ein Paradebeispiel bezeichnete er die gute Kommunikation zwischen dem Bauamt, der Ortsverwaltung und der Kindergartenleitung. Viel Geduld und gute Nerven mit dem Leben im Container müssten den Erzieherinnen aufbringen. Zumal es noch Probleme mit dem Telefon gegeben habe und einen Wasserschaden.

Nachwuchs hat sich im Container gut eingelebt

"In den Containern haben wir uns sofort heimisch gefühlt", betätigte Kita-Leiterin Christina Pauly. Aber es sei doch recht eng und schallempfindlich. Bedingt durch den langen Winter und den vielen Regen habe man sich sehr oft in den Containern aufhalten müssen. Natürlich sei es für die Kinder sehr interessant, das Treiben auf der Baustelle zu beobachten. Sehr erfreut sei man nun, dass der neue Kindergarten wie bisher mitten im Ort bleibe.

Kindergarten gibt es seit 50 Jahren

Ortsvorsteher Helmut Bertsche machte deutlich, dass der Bürgermeister von Anfang an hinter diesem Projekt gestanden sei, sein Dank galt der Verwaltung, dem Architektenbüro Eisele sowie dem Bauamt. Bertsche erinnerte daran, dass der Kindergarten am 1. September 1971 eröffnet worden sei. In dieser Zeit habe es keine größeren Reparaturen oder bauliche Maßnahmen gegeben.

Vom Ausgleichsstock-Förderprogramm seien 210.000 Euro zugesagt, vom Bund 80.000 Euro. Erfreulich sei es, dass sich Eltern bereit erklärt hätten, die Metallstangen vor dem künftigen Gebäude in Mikado-Farben anzustreichen. Die Farbe werde die Stadt bezahlen.