Perfekte, passgenaue Verarbeitung hat die Zimmerei Kessler aus Hirrlingen in der hölzernen Tragkonstruktion des Kirchendachs geleistet. Foto: Schleh

Die Sanierungsarbeiten in der Heiligenzimmerner Kirche schreiten voran. Die Zimmerleute haben ganze Arbeit geleistet.

Die Sanierungsarbeiten in der neugotischen Pfarrkirche St. Patricius entwickeln sich gut. Der erste große, schadhafte Knotenpunkt des komplexen Dachtragwerks wurde aufwendig ausgebaut, die schadhaften Teile ersetzt und neu wieder eingebaut.

Auch die Knotenbleche aus verzinktem Stahl, Anfang der 1980er-Jahre als Verstärkung eingebaut, mussten überarbeitet werden. Noch vor Weihnachten wurde die instandgesetzte Konstruktion unter Last gesetzt.

Holz durch Feuchtigkeit geschädigt

Die Wandpfeiler im Innenraum der Kirche dienen nicht nur der reinen Dekoration: Das komplexe Dachtragwerk lastet zwar über die Mauerlatten auf der Mauerkrone, ruht darüber hinaus jedoch auch mit Holzpfosten auf den der Wand vorgelagerten Pfeilern. Diese massiven senkrechten Holzbalken stehen auf den Kapitellen, den Kronen der Pfeiler, auf, geben dem Dachtragwerk den notwendigen Halt und leiten das enorme Dachgewicht ab.

Balken durch Pilze zersetzt

Bei der Demontage des Knotenpunkts wurde festgestellt, dass der bereits genannte senkrechte Balken durch eingedrungene Feuchtigkeit bereits schwer beschädigt war. In den 1980er-Jahren wurden Verpressarbeiten zur Stabilisierung des Mauerwerks vorgenommen. Damals in guter Absicht umgesetzt, sorgten eben diese dafür, dass der Schaden am senkrechten Balken überhaupt entstehen konnte:Durch das Einpressen des dünnflüssigen Zementgemiscs in das Mauerwerk gelangte dieses auch in Hohlräume der Holzkonstruktion und umschloss die Holzkonstruktion nahezu luftdicht.

Probesondierungen im Stuckgewölbe

Das von oben eindringende Niederschlagswasser hatte keine Möglichkeit, abzutrocknen, und so zersetzten Pilze die Holzteile fast vollständig. Um die Reparatur des senkrechten Balkens durchführen zu können, mussten die Handwerker Teile des Stuckgewölbes, die sogenannte Raumschale, öffnen.

Zuvor wurden Probesondierungen durchgeführt, um sicherzugehen, dass der Balken nicht mehr zu retten war. Nach Erneuerung der schadhaften tragenden Holzteile konnte der beauftragte Restaurator über die wieder montierte Lattung den Stuck aufbringen und die Raumschale wieder schließen.