Ein Gottesdienst mit Ministranten aus allen Pfarreien der Seelsorgeeinheit wurde am Sonntag in Kippenheim gefeiert. Foto: Decoux-Kone

Viel Lob für Teams der Seelsorgeeinheit Maria Frieden

Kippenheim. (ir/dec). Knapp zwei Tage lang haben die Mitglieder der Seelsorgeeinheit Maria Frieden Besuch vom Visitationsteam gehabt. Das Team um den stellvertretenden Dekan und Pfarrer Steffen Jelic hat in intensiven Gesprächen mit den verschiedenen Gruppen darauf geschaut, "was drin ist und was geht", wie es Pfarrer Matthias Ibach zum Ausdruck brachte. Das Ergebnis des "Blicks von außen" empfand Ibach "sehr konstruktiv", erklärte er beim Dankgottesdienst am frühen Samstagabend.

Auf die Visitation hatten sich die Gruppen und Teams der Seelsorgeeinheit vorbereitet, dazu schauten sie auch in einem Selbstbewertungsbericht an, was ist, was neu entstand, welche Ziele aus der Pastoralkonzeption erreicht wurden und welche nicht. Am Ende ernteten die Teams viel Lob. Und gezeigt wurde laut Pfarrer Ibach auch, "wo noch Luft nach oben ist".

Steffen Jelic erklärte, er habe "engagierte Menschen in einer lebendigen Gemeinde kennengelernt", die auch Neues getan und gewagt hätten, auch in Richtung neuer Gottesdienstordnung und Ökumene, wie er in seiner Predigt sagte. Mit der neuen Pastoralkonzeption verfolge man auch das Ziel, mehr Menschen in Berührung mit Jesus zu bringen.

Rat: ab und zu den Blickwinkel wechseln

Der stellvertretende Dekan bezog sich auf die Lesung aus dem Evangelium, die seiner Predigt vorausgegangen war. Dabei ging es um einen Gelähmten, den seine Begleiter bei einer Versammlung nahe zu Jesus bringen wollten. Weil das wegen der vielen Menschen nicht gelingt, bringen sie den Mann auf einer Trage aufs Dach, öffnen es und lassen den Gelähmten durch die Lücke direkt zum Messias herab.

Die Begleiter des Gelähmten verglich Jelic mit den heutigen Gemeindemitgliedern, die Trage mit den Ressourcen, die sie einbringen und die Tat des Herablassens derselben mit dem aktiven Tun beziehungsweise dem Engagement. "All das durfte ich in den knapp zwei Tagen erleben", sagte er.

Wo noch Luft nach oben ist? Jelic empfahl einen Perspektivenwechsel im Sinne des Zusammenwachsens. "Werfen Sie einen Blick auf die Menschen in den anderen Ortschaften", sagte er. Dazu gab es eine ganz praktische Übung. Vor der Predigt forderte Steffen Jelic die Gottesdienstbesucher auf, ihren gewohnten Platz in der Kirche zu verlassen und sich woanders hinzusetzen – ein anderer Blickwinkel eben. Im übertragenen Sinn möge dies für das Engagement in der Kirchengemeinde gelten.

Wie die Mitglieder die Visitation erlebt haben, konnte man nach der Predigt des stellvertretenden Dekans aus den Fürbitten entnehmen. Dabei baten die Gläubigen unter anderem um Unterstützung darum, anderen zu helfen, den Weg zu Gott zu finden, neue Ideen zu finden, die Gemeinde lebendig zu halten und dass sich andere vom Engagement der verschiedenen Gruppen angezogen fühlen. Außerdem wolle man die Kraft und Freude beibehalten und wünschte "den Willen und die Zeit, unsere Aufgaben gegen alle Widerstände gewissenhaft zu erfüllen".

Am Sonntagvormittag zeigte sich in der Kirche St. Mauritius dann, dass sich die Seelsorgeeinheit um den Nachwuchs nicht zu sorgen braucht: Zahlreiche Ministranten aus allen Pfarreien (Kippenheim, Mahlberg, Sulz und Ottenheim) feierten dort gemeinsam mit dem ehemaligen Jugendpfarrer der Erzdiözese Siegfried Huber einen Festgottesdienst.

Sie gestalteten die Zeichen der Liturgie, ließen darin ihren Glauben sichtbar werden, musizierten gemeinsam und schafften so eine eindrückliche Gottesdienst-Erfahrung für alle Sinne. "Ihr seid nicht nur eine nette Dekoration, sondern sorgt bei den Gottesdiensten stets für eine sehr gute Atmosphäre", lobte Pfarrer Huber das Wirken der "Minis". Auch Pfarrer Ibach betonte deren Bedeutung: "Toll, dass wir euch haben." Im Anschluss an den Gottesdienst luden die Ministranten die Gläubigen noch zu Kaffee und Kuchen und einem kleinen Programm in den Pfarrsaal ein.