Morgens ist gemeinsames Tanzen angesagt. Foto: Riesterer

Ein altbewährter Klassiker, bei dem trotzdem immer wieder Neues entdeckt und ausprobiert werden kann: Der Abenteuerspielplatz in Waldmössingen des Juks³ läuft wieder auf Hochtouren.

„Für das Schnitzen einer Flöte brauchst du Haselnuss. Schau, so sieht die Rinde von Haselnuss aus“, sagt Michael Heuberger und zeigt einem Mädchen ein Stückchen Holz. Sie stürmt davon, um das Passende zu suchen, doch schon stürzen sich gleich zwei weitere Kinder auf Heuberger und bombardieren ihn mit Fragen. „Sie sind alle unermüdlich, diese Schwarzwälder Kinder. Ich komm kaum noch rum“, sagt Heuberger und lacht. Aus Tittmoning, direkt an der bayerischen Grenze zu Österreich gelegen, ist er nun zum bereits dritten Mal mit seinem „Grün-Holz-Mobil“ nach Waldmössingen gekommen, um den jungen Teilnehmern des Abenteuerspielplatzes eine weitere spannende, abwechslungsreiche Station zur Auswahl zu stellen.

Täglich 100 Kinder am Start

Denn nachdem das einwöchige Projekt „Ab in die Zukunft“ vom Ferienbeginn schon wieder Vergangenheit ist, steht beim Juks³seit dieser Woche wieder der dreiwöchige Klassiker beim Erlebnisbauernhof am Weiherwasen-Gelände auf dem Programm. Eine, zwei oder alle drei Wochen konnten sich die Kinder anmelden – täglich werden 100 junge Teilnehmer von knapp 25 Helfern betreut – darunter drei oder vier hauptamtliche Mitarbeiter des Juks³, sagt Julia Mager. „Unter den Betreuern sind auch einige Jugendliche, die bis vor wenigen Jahren noch selbst teilgenommen haben“, ergänzt Katharina Sack. Die beiden Juks-Mitarbeiterinnen wechseln sich wochenweise mit der Haupt-Organisation des Abenteuerspielplatzes ab.

Morgens um 8 startet Frühbetreuung

Ab morgens um 8 stehen die ersten Kinder täglich auf der Matte: „Dann startet parallel zum Arbeitsbeginn der Eltern unsere Frühbetreuung“, sagt Mager. Ab 9 Uhr beginnt das offizielle Programm: Mit einem gemeinsamen Warm- und Wachtanzen auf dem Rasen des Trainingsplatzes. „Einige von euch haben sich wieder, wie schon am Mittwoch, Macarena gewünscht – mit uns Betreuern in der Mitte. Wir können das noch mal machen, aber nur, wenn ihr voll mitmacht“, ruft Katharina Sack am Freitagmorgen in das Mikrofon. „Jaaaa“, schallt es zurück. Nach einer viertel Stunde Bewegung dann können sich die Kinder aussuchen, in welchem Bereich sie über den Vormittag mitmachen wollen.

Verschiedene Bereiche

„Was steht denn heute auf dem Programm?“, ruft Sack am Freitagmorgen ins Mikro: Der Baubereich meldet – weil während der Woche bereits so kräftig am Holzdorf gewerkelt worden war, sei heute ein „Betriebsausflug“ auf dem Erlebnisspielplatz angedacht. Der Naturbereich möchte kleine Holzboote bauen, bei Michael Heuberger wird geschnitzt und der Kreativbereich möchte kleine Säckchen fürs Tic-Tac-Toe-Spielen basteln. Im Spiel- und Spaßbereich wird – bei der Hitze ja logisch – auf der Wasserbaustelle mit langen PVC-Rohren gemoozt und die Kinder beim Tierbereich werden sich erst einmal um Ponys und Stall kümmern und später mit den Eseln spazieren gehen.

Viele verschiedene Sticker

Mittags essen die Kinder je nach Bereich gestaffelt im SV-Wirtshaus, danach kann man sich für den Rest des Tages einen anderen Bereich aussuchen, erklärt Sack. „Dass es möglichst abwechslungsreich ist, haben wir inzwischen das System mit dem Stickerheft eingeführt“, erinnert sie. Heißt: Für jede Teilnahme in einem Bereich gibt es einen Sticker – und nur die Kinder, die am Ende der Woche aus jedem angebotenen Bereich einen Sticker vorweisen können, erhalten eine bestimmte Überraschung. „Es gibt aber nach wie vor unsere Handwerker, die jeden Tag im Baubereich sein wollen“, sagt Mager und lacht. „Und die wird’s wohl auch immer geben.“

Die ewigen Handwerker

Um für noch mehr Abwechslung zu sorgen, kommen auch tages- oder wochenweise verschiedene Kooperationspartner vorbei. So haben die Kinder bereits an zwei Tagen mit der Jugendkunstschule Kreisel drei Paletten-Möbel gebaut – oder diese Woche eben mit Heuberger geschnitzt.

Gegen 16.15 Uhr treffen sich die Kinder normalerweise wieder auf dem Rasen, um noch einmal 15 Minuten lang zu tanzen, zu erzählen oder vorzuzeigen, was man den Tag über so gebastelt hat. Am Freitagnachmittag, als die erste Ferienwoche auf dem Abenteuerspielplatz schon wieder fast vorbei war, kamen die Kinder bereits eine halbe Stunde früher zusammen – da gab es vom Juks³ nämlich noch ein leckeres Eis spendiert. Kommende Woche geht das Abenteuer – für größtenteils neue Kinder – dann wieder von vorne los.