Rund um Weihnachtsmärkte lauert angeblich die Gefahr Foto: dpa-Zentralbild

Derzeit verbreitet sich über das Handyprogramm WhatsApp eine abenteuerliche Geschichte: Frauen drohe Gefahr durch Drogen in Handschuhen. Die Polizei winkt ab. Es handelt sich um einen üblen Scherz.

Stuttgart - Nadeln in Handschuhen, die Frauen betäuben, damit Kriminelle sie danach ausrauben oder gar vergewaltigen können – diese Meldung verbreitet sich derzeit massenhaft. Vor allem über das Handyprogramm WhatsApp schicken zahlreiche besorgte Frauen die Warnung weiter. Sorgen macht sich deshalb auch die Polizei. Allerdings allein deshalb, weil viele einer Falschmeldung aufsitzen.

„Diese Warnung ist großer Mist“, sagt ein Sprecher des Landeskriminalamts. Es handele sich dabei um einen sogenannten Hoax, also einen schlechten Scherz, eine von Unbekannten bewusst gestreute Falschmeldung. Die Polizei empfiehlt dringend, sie nicht übers Internet oder übers Handy weiterzuverbreiten, damit die Zahl der verängstigten Frauen nicht noch weiter steigt.

Wie in solchen Fällen üblich, kommt das Schreiben durchaus offiziell daher. Es handele sich um eine „aktuelle Warnung der Polizei“, Hinweise zu solchen Tätern nehme „jede Polizeidienststelle entgegen“. Erwähnt werden Fälle unter anderem in Stuttgart oder Mannheim. Besonders wichtig: „Seid vorsichtig und bitte an alle weiterleiten und teilen.“ Das tun offenbar viele.

Die Masche, die in dem Schreiben erwähnt wird, klingt abenteuerlich – und existiert in dieser Form auch nicht. Behauptet wird, dass Unbekannte auf Parkplätzen von Einkaufszentren und Weihnachtsmärkten kostenlose Damenhandschuhe verteilten – angeblich als Werbegeschenk für ein neues Geschäft. Nur Frauen, die allein unterwegs seien, bekämen diese Handschuhe. In ihnen befänden sich winzige Nadeln, die unbemerkt eine Droge in die Haut abgäben. Kurze Zeit später würden die Opfer dadurch ohnmächtig und in der Folge beraubt oder vergewaltigt – „oftmals auch beides“. In einigen Fällen seien auch ihre Autos oder Wohnungen aufgebrochen worden. Die Polizei betont, dass es eine solche Masche nicht gibt.