Handwerks- und Handarbeitskünste zeigt eine Living-History-Gruppe beim Keltentag im Franziskanermuseum.Foto: Dinges Foto: Schwarzwälder Bote

Franziskanermuseum: Living-History-Gruppe präsentiert Waffen der Krieger und Trachten der Frauen

Nach einem Jahr Coronapause schlagen die Kelten ihre Zelte wieder einmal im Franziskanermuseum auf. Am Sonntag, 1. August, lassen sie sich von 13 bis 17 Uhr beim Leben in der Hallstatt- und der Latène-Zeit vor rund 2600 Jahren zuschauen.

Villingen-Schwenningen. Der fünfte "Keltentag" wird ganz im Zeichen der Wiederbelebung des Museums nach dem Lockdown stehen. Das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes und die Abgabe der persönlichen Daten seien am Sonntag die einzige Voraussetzung für einen Besuch, sagt Museumsleiterin Anita Auer.

Archäotechniker zeigt Schmiedetechnik

Sie setzt auf die ungebrochene Anziehungskraft des in Europa größten keltischen Fürstengrabes auf dem Magdalenenberg, dessen Grabfunde eine eigene Museumsabteilung füllen und inzwischen, neben dem Themenpfad vom Franziskanermuseum auf den Magdalenenberg und eben dem Keltentag, Teil einer landesweiten Keltenkonzeption sind. Derzeit sei man dabei, sich dem Keltenthema im Rahmen dieser geförderten Konzeption auch auf digitaler Ebene zu nähern, so Auer.

Dank des finanziellen und personellen Engagements des Freundeskreises Städtischer Museen um die neue Vorsitzende Karin Neubarth-Raub sowie der Sparkasse Schwarzwald-Baar ist der Besuch des Keltentages kostenlos. Einen Sonntagnachmittag lang zeigt die 1999 von Tübinger Archäologen gegründete und als die renommierteste ihrer Art geltende Living-History-Gruppe "Carnyx", wie die Menschen in der Zeit von 800 vor bis 100 nach Christus lebten, wohnten und arbeiteten.

"Authentisch und mit gesichertem Fachwissen als Hintergrund", sagt Museumsmitarbeiter Peter Graßmann. Alle Darsteller können sich auf seriöse Quellen berufen. Gezeigt werden Ausrüstung und Bewaffnung keltischer Krieger sowie Tracht und Schmuck der Frauen in dieser Zeit. Dazu gibt es im kleinen Zeltdorf, das bei schönem Wetter im Innenhof des Museums errichte wird, Vorführungen damaliger Handwerks- und Handarbeitskünste. Bei den ab 15 und 16.30 Uhr geplanten Waffenschauen werden Waffen gezeigt, wie sie im Keltengrab gefunden wurden. Zum ersten Mal dabei ist der Archäotechniker Frank Trommer, der die keltische Schmiedetechnik zeigt. "Die Kelten galten als die besten Schmiede", weiß Graßmann.

Führungen zeigen Funde vom Magdalenenberg

Umrahmt wird das Lagerleben von Museumsführungen. Ab 13.30 und 15.30 Uhr führt Anita Auer durch die Abteilung "Keltisches Fürstengrab Magdalenenberg" und ab 14 und 16 Uhr begibt sich bei zwei Familienführungen Sabine Dietzig-Schicht auf die Spuren der Magdalenenberger. Das Café "Einfach Andersch" übernimmt die Bewirtung.