Das ehemalige Schwenninger Krankenhaus musste längst dem Neubaugebiet Eschelen weichen. Gottfried Schmidt vermisst aber "für die nächsten Generationen" einen Hinweis auf die Geschichte an diesem Ort. Foto: Schmidt

Gottfried Schmidt ist bekannt dafür, dass er sich für städtische, vor allem aber Bürgerbelange einsetzt. Eines seiner eigenen Anliegen, zwei Erinnerungstafeln für die beiden alten Krankenhäuser, bekommt er aber nicht erfüllt.

VS-Schwenningen - Es ist schon einige Zeit her, als der Schwenninger Gottfried Schmidt sich an den Oberbürgermeister der Stadt Villingen-Schwenningen wandte, um sein heimatgeschichtliches Ansinnen vorzutragen. Er wollte für die beiden ehemaligen Krankenhäuser in Villingen und Schwenningen jeweils eine Erinnerungstafel auf den Geländen installiert haben.

Bekanntlich sind beide Kliniken abgerissen und in Wohngebiete umgewandelt worden. Doch Schmidt ist der Meinung, dass "die nächsten Generationen" erfahren müssten, was einmal vor dem Neubaugebiet Eschelen in Schwenningen und dem Friedrichspark in Villingen an diesen Orten war.

Als Beispiele, dass so etwas durchaus möglich sei und sogar in ganz anderer Form praktiziert wurde, nennt er den alten Mühlenstein der Vogtsmühle, der vor dem Sternhochhaus an der Rottweiler Straße platziert ist, sowie das ehemalige Eingangstor am Bürgerheim, das heute noch im Vorgarten zwischen Mauthe- und Salinenstraße steht.

Mittlerweile hat Gottfried Schmidt eine Rückmeldung von OB Jürgen Roth erhalten – die Antwort ist laut Schmidt "enttäuschend". Schmidt berichtet: "Kürzlich teilte er mir in einem Schreiben mit, dass sich der Fachausschuss dagegen ausgesprochen hat." Das ist nur schwer nachvollziehbar für Schmidt, der nur einen Steinwurf vom heutigen Neubaugebiet Eschelen entfernt wohnt: "Es ist mir unerklärlich, warum sich die Stadt so vehement gegen eine Erinnerungstafel auf dem Gelände der alten Krankenhäuser in Villingen und Schwenningen sträubt. Die alten Krankenhäuser haben es verdient, dass sie in Erinnerung bleiben", betont er nochmals.

Es ist in dieser Sache auch nicht das erste Anliegen, das Schmidt bei der Verwaltung vorbringt. Auch in Sachen Straßennamen hatte er sich dafür stark gemacht, die Namen ehemaliger Ärzte oder verdienten Personals heranzuziehen, um die Straßen auf Eschelen nach ihnen zu benennen. So sagte er bereits 2019 gegenüber unserer Zeitung: "Nach meiner festen Überzeugung hätte man eine Straße nach dem ehemaligen Chefarzt sowie medizinischen Direktor am städtischen Krankenhaus, Doktor Peter Graf zu Dohna, benennen sollen." Bekanntlich habe dieser 2017 die Staufermedaille erhalten und habe sich um die städtischen Kliniken im höchsten Maße verdient gemacht.

Fakt ist aber, die Namen lauten Sindelfinger und Ulmer Straße. Die Findung erfolgte bereits im Jahr 2016 durch einen Gemeinderatsbeschluss. Das städtische Gremium hatte sich seinerzeit dafür ausgesprochen, württembergische Städtenamen zu nutzen, wie sie rund um das Neubaugebiet auch verwendet werden.