Schweizer-AG-Vorstandsvorsitzender Nicolas Schweizer (links) und Director Finance & Controlling Peter Bosenius stellten sich den Fragen der Analysten. (Screenshot) Foto: Fritsche

Den Fragen von Finanzanalysten und Investoren haben sich am Freitag der Vorstandsvorsitzende Nicolas Schweizer und der Director Finance & Controlling Peter Bosenius von der Schweizer Electronic AG gestellt.

Schramberg-Sulgen - Eingeladen zu diesem sogenannten "Earning Call" im Internet hatte die Hamburger Montega AG im Nachgang zu den am 23. Juli veröffentlichen vorläufigen Zahlen für das erste Halbjahr 2021. Sehr hohe Auftragseingänge und starke Umsatzsteigerung hatte Schweizer gemeldet, aber auch ein Minus von 5,2 Millionen Euro EBITDA.

In seiner Einführung berichtete Schweizer, dass der Technologietransfer von Schramberg zum chinesischen Werk in Jintan gut angelaufen sei, dass die Gespräche zu Embedding-Aufträgen erfolgversprechend verliefen und dass man an neuen technischen Entwicklungsprojekten in den Bereichen Automotive und Luftfahrt dran sei.

Schweizer betonte, dass an der 2017 beschlossenen Wachstums- und Internationalisierungsstrategie unverändert festgehalten werde: "Wir sind ein Wachstumstitel" bekräftige er mit Blick auf die Anleger.

Belegschaft im Werk Schramberg wird aufgestockt

Bosenius, der Finanzvorstand Mark Bunz vertrat, präsentierte die Finanzzahlen im Detail. "Auftragsbücher sind gut gefüllt", berichtete er. Die Auftragsreichweite betrage 16 Monate.

Ohne das Werk in China hätte die Schweizer Gruppe kein EBITDA von minus 5,2 Millionen im ersten Halbjahr 2021, sondern läge im Plus. Die Reisebeschränkungen beeinträchtigten in Jintan den Technologietransfer und die Qualifizierung der Mitarbeiter, was zu Nacharbeit und höheren Kosten führe. Dazu komme, dass die Materialkosten um 46 Prozent gestiegen sind.

Montega-Analyst Patrick Speck wollte wissen, ob wegen der Chipkrise in der Autoindustrie mit still stehenden Bändern und der Flutkatastrophe Kurzarbeit in Schramberg drohe. Schweizer antwortete klar: "Nein, wir können das managen". Die Kapazitätsplanung in Schramberg sei flexibel und könne auf die Schwankungen bei den Kunden umgehend reagieren. Im Gegenteil stocke man in Schramberg die Belegschaft sogar auf.

Da die Eigenkapitalquote der Schweizer Gruppe inzwischen auf 12,7 Prozent gesunken ist, wurde aus der Teilnehmerrunde nach möglichen Kapitalmaßnahmen gefragt. Die Gespräche mit unterschiedlichen Investoren für die Tochtergesellschaft in China kämen gut voran, antwortete Schweizer. In 2021, spätestens Anfang 2022 sei mit Ergebnissen zur rechnen. Dabei gehe es um einen "strategischen Kooperationspartner", der zur Branche passe oder gehöre.

Natürlich kam aus der Teilnehmerrunde die Frage nach dem Ausblick 2022. Schweizer antwortete, dass er durch das Werk in Jintan ein hohes Umsatzwachstum und eine besser Profitabilität erwarte.