Wasserwege und Schienennetz haben sich am Kehler Hafen im vergangenen Jahr gut ergänzt. Foto: Kehler Hafen

Kehler Hafen präsentiert Zahlen für 2015. Transportmenge hat um 390.000 Tonnen zugenommen.

Kehl - Trotz anhaltender Trockenheit, was dazu führte, dass der Rhein zu wenig Wasser hatte, ist die Kehler Hafenverwaltung zufrieden mit dem vergangenen Jahr. Für die Zukunft stehen vor allem wasserbauliche Maßnahmen auf dem Plan.

Der wasserseitige Güterumschlag im Rheinhafen Kehl ist im vergangenen Jahr gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 1,5 Prozent zurückgegangen. Erfreulich war hingegen die Entwicklung bei den Bahntransporten, heißt es in einer Mitteilung der Hafenverwaltung Kehl. Sie seien um über 20 Prozent oder rund 450 000 Tonnen deutlich gestiegen. Insgesamt nahm die Transportmenge im Rheinhafen Kehl dadurch um 390 000 Tonnen zu.

Aufgrund von anhaltendem Niedrigwasser im zweiten Halbjahr sei der Schiffsverkehr im Rheinhafen Kehl rückläufig gewesen. Registriert wurden insgesamt 3,8 Millionen Tonnen und damit 58 655 Tonnen oder 1,5 Prozent weniger als im Jahr 2014 (3,8 Millionen Tonnen).

Die anderen deutschen Oberrheinhäfen meldeten unterschiedliche Ergebnisse: Während der Hafen Karlsruhe um 0,3 Prozent auf 7,1 Millionen Tonnen leicht zulegen konnte, gingen die Zahlen in Mannheim um 3,8 Prozent auf 8,1 Millionen Tonnen zurück.

Auch am Neckar gingen die Umschlagmengen zurück

Die Umschlagmengen der Häfen Breisach (minus 24 Prozent auf 519 221 Tonnen) und Weil (minus 13,4 Prozent auf 361 914 Tonnen) reduzierten sich ebenfalls.

Keine erfreuliche Zahlen habe es auch vom Neckar gegeben: Das Stuttgarter Umschlagergebnis fiel um neun Prozent auf 1,1 Millionen Tonnen, in Heilbronn ging das Jahresergebnis ebenfalls zurück. Der wasserseitige Umschlag von Kehls Nachbarhafen Straßburg reduzierte sich um 8,2 Prozent auf 7,4 Millionen Tonnen.

In den ersten sechs Monaten des Jahres lagen die Schiffstransporte mit über zwei Millionen Tonnen fast sieben Prozent über dem Vorjahresniveau. Anhaltende Trockenheit und das damit verbundene Niedrigwasser auf dem Rhein sorgten im zweiten Halbjahr allerdings für einen deutlichen Rückgang der Umschlagmenge. Zum Jahresende wurden 3306 Schiffe registriert. Das waren neun Prozent mehr als im Vorjahr. Allerdings konnten die Schiffe bei Niedrigwasser nur ein Bruchteil ihrer Tragfähigkeit ausnutzen.

Der Anteil der Schiffe im Hafen Kehl, die unter niederländischer Flagge fahren, erhöhte sich leicht auf 58 Prozent. Die Zahl deutscher Schiffe ging erneut zurück und liegt nun bei 28 Prozent. Schiffe aus Belgien (acht Prozent) und Frankreich (fünf Prozent) blieben auf Vorjahresniveau, ein Prozent der Schiffe fuhr unter Schweizer Flagge.

Nach dem starken Rückgang im Vorjahr, der durch Umbaumaßnahmen im Stahl- und Walzwerk bedingt war, konnten die Zahlen von Kehls dominanter Warengruppe, Eisen- und Stahlwaren, wieder zulegen, heißt es in der Meldung.

Die Umschlagmenge erhöhte sich um zwei Prozent auf 2,5 Millionen Tonnen. Ein noch besseres Ergebnis sei vermutlich nur durch das Niedrigwasser auf dem Rhein verhindert worden. Insbesondere hier kam es zu Transportverlagerungen auf die Bahn.

Der Anteil von Eisen- und Stahlwaren am Gesamtumschlag erhöhte sich auf 65,3 Prozent, im Vorjahr waren es noch 63 Prozent.

Der Transport auf den Hafenschienen kam auf ein Rekordergebnis

Begünstigt durch das extreme Niedrigwasser auf den Wasserstraßen kam es bei den Transporten auf den Hafenschienen zu einem Rekordergebnis. Der von Eisen- und Stahlwaren geprägte Eisenbahngüterverkehr legt im Berichtsjahr in Tonnen gemessen um 21,4 Prozent zu, bei den Waggonzahlen stieg das Ergebnis sogar um 23 Prozent. Registriert wurden 2,5 Millionen Tonnen, ein Plus von 447 732 Tonnen gegenüber dem Vorjahr. Selbst das bisherige Rekordjahr 2013 wurde um rund 200 000 Tonnen deutlich übertroffen.

Beim Kehler Hafen waren am 31. Dezember 2015 4257 besetzte Stellen registriert. Damit bleibt die Beschäftigtenzahl rund zwei Prozent unter den Zahlen des Jahres 2014, in dem mit 4348 allerdings der zweithöchste Beschäftigungsstand seit 40 Jahren registriert wurde. Rückläufige Zahlen meldeten unter anderem die Industriebetriebe (minus 76 auf 2870 Stellen) sowie Speditionen, Schifffahrts- und Umschlagbetriebe (minus 19 auf 566).

Gerade im vergangenen Jahr habe sich gezeigt, wie sich die Infrastruktur "Wasser und Schiene" ergänzen müssen, teilt der Hafen Kehl mit. Vor allem wasserbauliche Maßnahmen stehen für die Jahre 2016/17 an, heißt es in der Mitteilung weiter.