Was Dietrich Grönemeyer in seiner eigenen Familie lebt, wünscht er sich auch für die Gesellschaft: einen wertschätzenden Umgang mit den Kindern. Auf der Katharinenhöhe lebte er es vor. Foto: Anna Thoma

„Lebe mit Herz und Seele und sei für andere da“: So lautet die Philosophie von Professor Dietrich Grönemeyer. Bei seinem Besuch auf der Katharinenhöhe in Schönwald füllte der Mediziner diesen Satz mit Leben.

Vom Herbstwind zerzaust und leger in einen blauen Anorak gepackt betritt der prominente Besuch an diesem Freitagmorgen das Foyer der Katharinenhöhe. Er schüttelt große und kleine Hände, lächelt in die Runde, blickt den Kindern freundlich in die Augen – seine ganze Aufmerksamkeit ist von der ersten Minute an ganz bei den Patienten.

Er pflegt gerne das „Wir“

Als Arzt macht sich Dietrich Grönemeyer stark für das Thema Kindergesundheit. Als Wissenschaftler geht er den Dingen gerne auf den Grund, als Autor lässt er die Gesellschaft an seinem Wissen teilhaben – und als Mensch pflegt er gerne das „Wir“ als Lebensgefühl. Kurzum: Einen wie ihn kann man auf der Katharinenhöhe immer gebrauchen. Und so ist der Empfang nicht nur seitens der Kinder und Jugendlichen herrlich ungezwungen, auch der Geschäftsführer Stephan Maier freut sich sehr über den Besuch aus dem Ruhrpott.

Nerven liegen blank

Die Katharinenhöhe hat 1985 als erste Einrichtung überhaupt damit begonnen, leukämie- und krebskranke Kinder und Jugendliche aufzunehmen und im Rahmen einer stationären Nachsorge zu behandeln, erfährt Dietrich Grönemeyer. Stefan Maier lässt seinen Gast aber auch ein bisschen hinter die Kulissen blicken, da, wo es „menschelt“: Die Therapie der lebensbedrohlichen Erkrankung hinterlässt bei allen Familienmitgliedern Spuren.

Auch für die Pläne des neuen Therapiezentrums interessierte sich der Gast – Geschäftsführer Stephan Maier (links) erläutert gerne. Foto: Anna Thoma

Verständlich, dass da die Nerven mitunter mitunter blank liegen. Deshalb habe er die letzten Tage damit verbracht, zwischen zwei Elternpaaren zu vermitteln, bei denen – formulieren wir es mal so – die Chemie nicht mehr ganz so stimmte. „Auch das gehört zu meiner Arbeit.“ Dietrich Grönemeyer interessiert sich auch dafür, und er berichtet von Beobachtungen in seiner Praxis: „Eltern reagieren oft unterschiedlich, wenn es um die Krankheit ihrer Kinder geht. Während es vielen Müttern hilft, darüber zu sprechen, fressen Väter ihren Kummer oft in sich hinein.“ Sein Bruder, der Musiker Herbert Grönemeyer, hätte sich bei dieser Feststellung bestimmt an seinen Hit „Männer“ aus dem Jahre 1984 erinnert gefühlt. Bei anderer Gelegenheit verriet Dietrich Grönemeyer übrigens: „Ja, ich verstehe mich gut mit meinem Bruder Herbert.“ Dann hätten wir auch das geklärt.

Rundgang durch den Neubau

Nach einem „Bad in der Menge“, bei dem der Gast auch selbst hergestellte Adventsdeko von den Kindern überreicht bekommen hat und zahlreiche Selfies gemacht worden sind, geht es Richtung Neubau. Stephan Maier erläutert geduldig und stolz die Funktionen des neuen Therapiezentrums, das derzeit auch mit Spenden unserer Leser verwirklicht wird.

Stephan Maier: „Seit ihrem Bestehen hat die Katharinenhöhe immer die Interessen der Patienten in den Mittelpunkt ihrer Arbeit gestellt und ihr Angebot auf deren Bedürfnisse ausgerichtet.“ Deshalb sei die Einrichtung auch jederzeit offen für Familien, die mit einer sehr schweren Diagnose konfrontiert worden sind und nochmals eine letzte Zeit mit dem schwer erkrankten Kind verbringen wollen, so der Geschäftsführer.

Beitrag auf Instagram

Waren bislang die Kameras auf Dietrich Grönemeyer gerichtet, so wechselt gegen Ende des Besuchs die Perspektive: Der Arzt zückt sein Handy, schaltet auf Video-Funktion und interviewt kurzerhand Stephan Maier. Der Beitrag wird wenig später auf dem Instagram-Kanal von Dietrich Grönemeyer zu sehen sein.

Liebevolles Kümmern

Sein Resümee: „Ich bin begeistert von der Arbeit, die in der Katharinenhöhe geleistet wird. Sie ist so wichtig und wird von unserem Gesundheitssystem nicht genügend gefördert. Bei meinem Besuch habe ich sofort gemerkt, wie engagiert und liebevoll das Team sich dort um die Belange der Kinder kümmert, wie wohl sich die jungen Patienten und ihre Familienmitglieder dort fühlen. Eine solch wichtige Arbeit muss weiter unterstützt werden.“

Grußwort von Dr. Gwendolin Gundlach

antenne 1 Neckarburg Rock & Pop ist zuverlässiger Partner der Schwarzwälder-Bote-Spendenaktion für die Katharinenhöhe. Wir freuen uns, bereits zum dritten Mal in Folge einen Charitytag zu veranstalten, bei dem sich alles um die Unterstützung aus der Region für die „Katha“ dreht. Dieser findet am Freitag, 12. Januar 2024 statt. Schalten Sie gerne ein und wünschen Sie sich Ihren Spendensong, wenn es im Januar wieder heißt: „Gemeinsam für die Katharinenhöhe – der antenne 1 Neckarburg Rock & Pop Charitytag.“ Dr. Gwendolin Gundlach ist Leiterin des Unternehmensbereichs Rundfunk bei antenne 1 Neckarburg Rock & Pop.