Im Mehrzweckraum des Jettinger Gemeindezentrums wird ein Notfalltreffpunkt eingerichtet. Foto: Priestersbach

Der Mehrzweckraum des Jettinger Gemeindezentrums soll künftig als Notfalltreffpunkt für die Bevölkerung eingerichtet werden, quasi als Anlaufstelle bei Stromausfällen oder im Katastrophenfall.

Auch sonst läuft kreisweit im Hintergrund einiges, um für mögliche Katastrophenszenarien besser gewappnet zu sein – darüber informierte Bürgermeister Hans Michael Burkhardt den Jettinger Gemeinderat.

„Der Katastrophenschutz hat viele Jahre lang nur noch ein Schattendasein geführt“, rief der Rathauschef einleitend in Erinnerung. Doch der Ukrainekrieg mit seinen Folgen für die Strom- und Gasversorgung in Europa, aber ebenfalls die Sorge vor Cyberangriffen auf kritische Infrastrukturen, hätten dazu geführt, dass die Themen rund um die Versorgungssicherheit wieder unverkennbar an Bedeutung gewonnen hätten.

Im Rathaus wurde daher in den vergangenen Monaten einiges unternommen, um vor allem die Handlungsfähigkeit von Feuerwehr und Verwaltung in einem Notfall aufrecht zu erhalten. Wie Hans Michael Burkhardt feststellte, sei die Gemeinde in Sachen Not- und Eigenstrom „in einer äußerst komfortablen Situation“. So steht in der Gemeinschaftsschule ein großes stationäres Notstromaggregat aus dem ehemaligen Baumarkt zur Verfügung. Dieses geht bei einem Stromausfall vollautomatisch in Betrieb und versorgt Rathaus sowie Feuerwehr sofort mit Strom.

Auf Stromausfall vorbereitet

Sollte es zu einem längeren Stromausfall kommen, könnten zusätzlich die Gemeinschaftsschule und die Willy-Dieterle-Halle mit Strom versorgt werden – wo dann für die Bevölkerung Unterbringungsmöglichkeiten oder Wärmestuben eingerichtet werden können.

Ergänzend soll nun der Mehrzweckraum des Gemeindezentrums als Notfalltreffpunkt eingerichtet werden, da er nicht nur zentral gelegen ist, sondern zudem schnell und barrierefrei erreichbar.

Die personelle Ausstattung des Notfalltreffpunktes befindet sich derzeit in Planung, und die Einrichtung könnte bei Bedarf kurzfristig den Betrieb aufnehmen, wie der Bürgermeister erläuterte.

Keine Versorgung mit Lebensmitteln

Die Funktion des Notfalltreffpunktes soll in erster Linie darin bestehen, dass die Bevölkerung von hier aus Notrufe tätigen und sich über die aktuelle Lage informieren kann, zumal bei einem Stromausfall Telefone, Handys, Fernseher und Radios nicht mehr funktionieren. Auch die Stromversorgung für zuhause beatmete Patienten könnte über den Notfalltreffpunkt erfolgen. Der Notfalltreffpunkt wird allerdings keine Versorgung mit Lebensmitteln sicherstellen und ist auch nicht zum längeren Verweilen vorgesehen – vor diesem Hintergrund empfiehlt die Verwaltung, die entsprechende Eigenvorsorge vorzunehmen. Denn in einer Notlage werde es nicht möglich sein, fehlende Vorsorge durch die Gemeinde zu kompensieren.

Krisenstab im Aufbau

Auf die Frage von CDU-Rat Dieter Kellner, ob es in Jettingen für den Notfall bereits einen Krisenstab gebe, wies Bürgermeister Burkhardt darauf hin, dass dieser „sukzessive im Entstehen“ sei. „Da sind wir dran“, unterstrich der Rathauschef aber ebenso, dass dies Fragestellungen seien, bei denen in erster Linie der Landkreis gefordert ist.