Sechs Karles und eine Karla trafen sich an ihrem Namenstag im "Schwanen". Uneins war man sich, ob der Name eine Renaissance erleben könnte oder nicht. Foto: Kommert

Nach Corona-bedingter Zwangspause trafen sich heuer wieder einmal die "Karles" im Gasthaus Schwanen.

Schonach - Das erste Treffen dieser Art fand im Jahr 1977 in Schonach statt, weiß Initiator Karl Koch. Und wenn es einer wissen muss, dann er. Schließlich hatte der Schonacher diesen Brauch aus dem Prechtal in "d’Schone" gebracht.

Mehr zufällig sei er bereits in den 1960-er Jahren in Oberprechtal zu einer solchen "Karletag"-Sitzung gekommen, erinnert er sich. Und dann kam er gemeinsam mit einem anderen Karl auf die Idee, den Karletag nach Schonach zu importieren.

In den ersten Jahren sind 20 Personen gekommen

"Wir haben damals das Telefonbuch durchgeblättert und allein in Schonach ungefähr 70 Karls oder Karlas gefunden", weiß er. In den ersten Jahren seien auch schon mal 20 oder noch mehr gekommen, um den Namenstag miteinander zu begehen. Regelmäßig findet er seither am 28. Januar statt – und wie Koch feststellt, wurden es im Laufe der Jahre immer weniger. Wer aber neben Karl Koch praktisch immer dabei ist – der ehemalige Landtagsabgeordnete Karl Rombach.

Immerhin sei der diesjährige Karletag besser besucht als die Übertragung der Fußballspiele während der Weltmeisterschaft, wo wirklich nur sehr wenige kamen. Dennoch waren es am Ende nur sechs Karls und eine Carla.

Über die Zukunft des Karletags sind sie durchaus verschiedener Ansicht: Während die meisten denken, dass der Name irgendwann weg sein wird, hoffen Karl Rombach und auch Karl Koch, dass auch dieser schöne kurze Name irgendwann eine Renaissance erleben wird – wie derzeit Max.

Info: Ein gebräuchlicher Vorname

Übrigens: Vor 100 Jahren war Karl einer der gebräuchlichsten Vornamen – von 1890 bis in die 1930-er Jahre des letzten Jahrhunderts, also sehr lang, hielt er sich in den "Top Ten" der Vornamen – ob weiblich oder männlich. Und: Neben dem 28. Januar, der Karl dem Großen gewidmet ist, gibt es zwei weitere Tage, die einen Karl feiern. Am 2. März gedenkt man dem Heiligen Karl dem Guten, am 4. November ist es Karl Borromäus.