Verbandssitzung: Abwasserzweckverband investiert etwa 4,3 Millionen Euro in drei weitere Bauabschnitte

Kappel-Grafenhausen (mut). Rund 4,28 Millionen Euro möchte der Abwasserzweckverband Südliche Ortenau in drei weitere Bauabschnitte investieren, um technische Modernisierungsmaßnahmen in der Verbandskläranlage im Kappeler Ellenbogenwald vorzunehmen.

Die Rechenanlage der Verbandsgemeinden Ettenheim, Kappel-Grafenhausen, Kippenheim-Schmieheim, Mahlberg, Ringsheim und Rust ist veraltet und entspricht nicht mehr den Anforderungen, stellte Martin Schmidt-Bregas von der gleichnamigen Gesellschaft aus Wiesbaden fest. Gleiches gelte für die Sandentwässerungsanlage, heute Sandwaschanlage. Mit einer neuen Anlage könnten die organischen Anteile nach der Reinigung unter fünf Prozent gedrückt werden – Vorgabe bei der Behandlung von Abwässern.

Für die Erneuerung der Zentrifugen für die Schlammentwässerung und die Errichtung eines Schlammsilos stellte Schmidt-Bregas zwei Alternativen vor: Die Sanierung des bestehenden Gebäudes und eines Anbaus, oder die Errichtung eines Neubaus, die rund 400 000 Euro mehr kosten würde.

Vor allem Gründe der Arbeitssicherheit und des Raumbedarfs sprachen nach einer Abwägung für einen Neubau. Dem Vorschlag des Verbandsvorsitzenden Bürgermeister Bruno Metz aus Ettenheim für einen Neubau wurde zugestimmt. "Die Arbeitssicherheit und ein gutes Arbeitsumfeld sind uns wichtig", sagte Metz.

Geplant sei demnach in der neuen Halle auch der Einbau eines Wärmetauschers zur Schlammtrocknung, wie Manfred Vogt, technischer Betriebsleiter der Kläranlage, mitteilte. Zugestimmt wurde ebenfalls der Erneuerung der Isolierung und der Verkleidung des Faulbehälters und der maschinellen Ausrüstung für die Schlammumwälzung.

Den Zuschlag zur Unterhaltung der Kanäle erhielt erneut die Firma Gebrüder Förster aus Schwanau (zum Preis von rund 525 000 Euro) für eine Laufzeit von drei Jahren.

Verbandsrechner Alexander Ruchti informierte zudem über den Jahresabschluss 2018. Die Betriebs- und Verwaltungskostenumlage wurden mit 2,15 Millionen Euro abgerechnet, 120  500 Euro unter dem Planansatz. Mehreinnahmen wurden erzielt durch eigengenutzten Strom (24 000 Euro), dezentrale Entsorgung (7500 Euro), sowie durch höhere Beträge bei den Gebühren für Grundstücksentwässerungs-Genehmigungen (5000 Euro). Auf der Ausgabenseite lagen die Kosten der Schlammbehandlung und Entsorgung rund 28 000 Euro unter dem Planansatz. Die Kosten für die Unterhaltung und Bewirtschaftung wurden sogar um 145 000 Euro unterschritten.

Die Stromkosten waren durch die erweiterte Anlage um 61 500 Euro höher als geplant; aus gleichem Grund erhöhten sich Abschreibungen um 35 000 Euro. Im vergangenen Jahr wurden knapp 1,19 Millionen Euro investiert, der Großteil mit 1,14 Millionen Euro in die Erweiterung der Kläranlage.

Die Schulden zum Bilanzstichtag betrugen rund 5,7 Millionen Euro, dem gegenüber steht ein Anlagevermögen von rund 9,02 Millionen Euro.