Netze BW testet den Einsatz von Pflanzenöl als Isolator

Grafenhausen (red/jg). Netze BW testet den Einsatz von Pflanzenöl als Isolator in Transformatoren. Einer dieser "Öko-Trafos" steckt in der neuen Ortsnetzstation in der Hauptstraße im Ortsteil Grafenhausen, heißt es in einer Mitteilung von Netze BW. Zur Isolation und Kühlung nutzt der Transformator biologisch abbaubares Pflanzenöl anstatt des gebräuchlichen Mineralöls. Bis Ende Herbst will die Netze BW insgesamt 102 ihrer rund 26 500 Ortsnetzstationen in Baden-Württemberg mit den grün gestrichenen "Öko-Trafos" ausstatten. Der Netzbetreiber schätzt, allein mit der Testserie 37 Tonnen Mineralöl einzusparen. Spezielle Messsysteme ermitteln ein Jahr lang das Verhalten des vorwiegend aus Raps gewonnenen Isoliermittels unter Hitze, Kälte, Feuchtigkeit oder starker UV-Strahlung. Der Hintergrund des Projekts in Kooperation mit dem Hersteller Siemens: In ökologisch empfindlichen Bereichen wie Wasserschutzschutzgebieten ist Mineralöl beim Betrieb von Trafos nicht erlaubt. Die bisherigen Alternativen gelten als technisch aufwendig und teuer. Im Falle positiver Testergebnisse könnte zukünftig auf Mineralöl verzichtet werden. Laut Geschäftsführer Martin Konermann ist die Netze BW "auf diesem Weg bisher der einzige Verteilnetzbetreiber in Deutschland". Bürgermeister Jochen Paleit erklärt: "Die Gemeinde Kappel-Grafenhausen freut sich, an dieser innovativen Technik teilhaben zu dürfen."