Klein aber voller sakraler Kunst: Die St.-Wendelinus-Kapelle am Ortsrand Richtung Nusplingen. Foto: Koch

Kunst: Wendelinuskapelle mit Bildern von Hubert Haug

Schwenningen. Die mehr als 20 Feldkreuze und Bildstöcke sowie die drei Kapellen rund um Schwenningen sind charakteristische Zeichen der ländlich und katholisch geprägten Heuberglandschaft. Jede der drei Kapellen hat ihre eigene Geschichte. Die Kapelle St.Wendelinus steht nur wenige hundert Meter außerhalb des Dorfes in Richtung Nusplingen. Sie wurde im Jahr 1882 von Familie Maier errichtet und diente der landwirtschaftlichen Bevölkerung über Jahrzehnte als Unterstand und Schutz bei Gewitter und Hagel, heißt es auf einer Tafel, die sich an der Kapelle befindet.

Neben dem heiligen Wendelin werden in der Kapelle die heiligen vierzehn Nothelfer verehrt. Im Inneren können drei wunderschöne Wandbilder des örtlichen Malers Hubert Haug bewundert werden, der im Januar 2021 verstorben ist. Rechts in der Kapelle sind die vierzehn Nothelfer dargestellt, wobei Hubert Haugs Tochter Wilma Unger ebenfalls malerisch mitwirkte.

Das Hauptbild zentral zeigt den Ort Schwenningen zusammen mit dem heiligen Wendelinus. Von besonderem Interesse ist aber auch das linke Bild, das in Anlehnung an das 1510 gemalte berühmte Werk Michelangelos "Die Erschaffung Adams" erinnert.

Das Originalbild wurde im Jahr 1510 von Michelangelo ins großartige neunteilige Deckenfresko in der Sixtinischen Kapelle eingearbeitet. Dargestellt wird rechts Gott Vater, der seinen Zeigefinger ausstreckt, um Adam zum Leben zu erwecken. Die Wendelinuskapelle befindet sich im Privatbesitz von Edeltraud Mattes und ist tagsüber geöffnet.