Deutscher Meister: Robin Belaidi äußert sich zu seinem Kampf. Foto: Heinig

Kampfsport: Schwenninger erkämpft in Villingen den DM-Titel. Einige Talente zahlen noch Lehrgeld.

Und dann gab es doch noch ein Happy End! Bei der 9. Shikon-Fight-Night wurde Robin Belaidi nach technischem K.o. in der zweiten Runde deutscher K1-Meister. Trainer Andreas Beckert hatte zuvor mit einigen Entscheidungen des Ringgerichts gehadert.

Der fast zwei Meter große Belaidi beherrschte in der Gewichtsklasse bis 100 Kilogramm im Hauptkampf des Abends seinen Kontrahenten Mesut Gil aus Geisenheim von Anfang an. Gil musste schließlich schon in der zweiten von fünf angesetzten Drei-Minuten-Runden wegen eines vermuteten Bänderrisses am Fuß enttäuscht aufgeben.

Robin Belaidi setzte als deutscher Meister nicht nur sich, sondern auch einer fünfstündigen Kampfnacht in der voll besetzten Villinger Neuen Tonhalle die Krone auf. Der Veranstalter Andreas Beckert, Betreiber und Trainer des Kampfsport- und Fitnesszentrums "Shikon" in Schwenningen, zeigte sich überaus zufrieden mit dem für ihn neuen Veranstaltungsort, mit einem begeisterten Publikum und mit fairen Kämpfen. "Jeder, der in diesen Ring steigt, ist ein Sieger, egal, ob er gewinnt oder verliert", sagte er über die 30 Kampfsportler.

Drei seiner acht angetretenen Athleten beendeten ihre Kämpfe in den Disziplinen K1 und Oriental Rules siegreich. Nach Beckerts Urteil wären es mehr gewesen, nicht in jedem Fall sei er mit den Entscheidungen des Ringgerichts einverstanden gewesen, so der ehemalige Aktive.

Besonders die Shikon-Jugend bezahlte Lehrgeld. Eduard Nappi, Felix Bauer und Stephan Michalczyck mussten sich in ihren Fights nach K1-Regeln ihren Gegnern geschlagen geben. Benjamin Akabar und Anthony Kolar hielten ihren Kontrahenten (Oriental Rules) zwar ordentlich Stand, unterlagen am Schluss jedoch ebenfalls. Lukas Wehinger (K1) profitierte von einem Regelverstoß seines Gegners aus Aschaffenburg. Er stieg so als Sieger aus dem Ring. Spannend machte es Malsor Tafaj. Wirkte der Schwenninger K1-Kämpfer (74 kg) gegen Tobias Blumenstengel aus Reutlingen zunächst noch chancenlos, drehte er in der zweiten Runde auf. Er wuchs angesichts eines tobenden Publikum über sich hinaus und entschied den Kampf für sich.

Darüberhinaus enthielt die Kampfnacht weitere Höhepunkte. So lieferten sich Marino Wieser aus München und Michael Meier aus Wernau den Titelkampf um die deutsche Meisterschaft im Muay Thai bis 57 Kilogramm, die der Bayer für sich entschied. Mit dem mehr als 40-jährigen Jan Reuter aus Pfullingen beendete ein "alter Recke" an diesem Abend seine Laufbahn. Die Fans erlebten außerdem den Sieg im K1 (bis 70 Kilogramm) von Matthäus Buschkampf aus Tuttlingen mit. Ausfallen musste indes die einzige weibliche Begegnung. Shikon-Kämpferin Nicole Wagner musste krankheitsbedingt absagen.